Kreisarchiv in der Remise?
Liberale wollen Stillstand in der Diskussion um Haus Meer überwinden.
Büderich. Die FDP-Fraktion bringt im kommenden Kulturausschuss Haus Meer auf die Tagesordnung: Die Verwaltung soll für die Nutzung des Areals ein Konzept erstellen, das die Wiederherstellung der Remise und des Weyhe-Parks umfasst. „Wir wollen einen Anstoß geben, weil wir von den Ergebnissen der Arbeitsgruppe enttäuscht sind“, begründet Fraktionschefin Gesine Wellhausen den Antrag.
Die Liberalen haben Eckdaten einer Lösung zusammengetragen: Ausgangspunkt ist die alte Forderung, dass die Stadt das Gelände kaufen soll. Schließlich sei das Gelände zurzeit als Gartenland qualifiziert, dessen Kaufpreis überschaubar sein dürfte, argumentiert die FDP. Neu ist die Idee, den Rhein-Kreis in die Nutzung einzubeziehen: Das Kreisarchiv Nord, für das zuletzt das Silo an der Bahnlinie in Osterath als Standort ins Auge gefasst wurde, könnte ins Erdgeschoss der Remise einziehen. Das Obergeschoss könnten Volkshochschule, Musikschule oder Kulturvereine nutzen. Mit Hilfe der Fördervereine könnte spätestens in 15 Jahren der Weyhe-Park wiederhergestellt sein.
„Eine weitere Bebauung sollte vorläufig zurückgestellt werden, es sei denn, es finden sich Geldgeber für die Erstellung von ein oder zwei Pavillons nach Plänen von Erwin Heerich“, formuliert FDP-Fraktionschefin Gesine Wellhausen in dem Antrag an den Kulturausschuss. Die Pavillons nach Vorbildern auf der Insel Hombroich könnten ebenfalls für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt werden. Der Charme der Idee: Dieses niederschwellige Angebot könnte man zu Fuß vom Park&Ride-Platz Haus Meer aus erreichen.
„Wir wollen keinen neuen Arbeitskreis. Wir wollen aber einen Anstoß geben, denn bisher dreht sich alles im Kreis“, kritisiert Wellhausen. Dabei brenne das Projekt unter den Nägeln. Die Immunitätsmauer verfalle und jeder Tag verteuere eine Sanierung. „Die Stadt wartet auf einen Investor, der alles nach ihren Vorstellungen realisiert und den Park der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Aber das wird nicht passieren.“
Der Stillstand in der Entwicklung von Haus Meer war schon im jüngsten Planungsausschuss kritisiert worden. In vier bis sechs Wochen erwarte er die Unterlagen des Hotel-Investors, der vor einigen Monaten vorgesprochen hatte, beantwortete Dezernent Just Gérard als Leiter des Arbeitskreises eine entsprechende Nachfrage der Grünen. Bisher habe es noch keine Rückmeldung gegeben.