Kreistag verabschiedet Resolution
Kabinett in Berlin beschließt Bundesbedarfsplan. Standort Osterath wird für Konverter abgelehnt.
Meerbusch. Die Entscheidung kam am Mittwoch nicht überraschend. Das Bundeskabinett hat den Bundesnetzbedarfsplan beschlossen — unverzichtbarer Baustein bei der Versorgung Deutschlands mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen: Wasser, Wind und Sonne.
Im Bundesnetzplan enthalten ist auch die geplante Stromtrasse von Emden nach Philippsburg — inklusive eines Konverterstandorts Osterath. Den hatte der Netzbetreiber Amprion bundesweit ins Gespräch gebracht, und rückte erst nach lautstarken Protesten der Menschen vor Ort davon ab, ihn als „alternativlos“ zu betrachten.
Rund 2000 der bundesweit 3000 Einwendungen sind aus Meerbusch in Berlin angekommen, ein breites Bündnis aus Bürgern, Politik und Stadtverwaltung hat sich ins Verfahren eingemischt und sich nachdrücklich Gehör verschafft. Der Erfolg der Einflussnahme ist in dem vom Kabinett beschlossenen Stromnetzausbauplan ablesbar: Textlich fixiert, das bestätigte Jochen Homann als Präsident der Bundesnetzagentur vor Ort, dass die Angabe „Osterath“ für den Konverterstandort nicht punktgenau, sondern als Region verstanden werden müsse.
Der Konverter bildet die Schaltstelle, an der Braunkohlestrom eingespeist werden und Energie ins Rhein-Ruhrgebiet abgeleitet werden kann, argumentieren Befürworter und Gegener. Denn der Konverter, der inklusive Nebenanlagen einen Flächenbedarf von etwa 100 000 Quadratmeter hat, soll auf dieser künftigen Stromautobahn Emden — Philippsburg Gleich- in Wechsel- und den Wechsel- in Gleichstrom verwandeln.
Kirsten Danes, eine Sprecherin der Bürgerinitiative gegen den Doppelkonverter, betrachtet den Kabinettsbeschluss nüchtern als „normalen Verfahrensschritt“. Man werde den Protest fortsetzen, sehe sich unterstützt von Umweltverbänden und getragen von der Politik vor Ort. Intensiv suche man auch das Gespräch mit Parlamentariern in Düsseldorf und Berlin.
Am Abend sprach sich auch der Kreistag im Rhein-Kreis Neuss einmütig gegen den Konverterstandort in Osterath „und an jedem anderen Standort am Rand der Wohnbebauung“ aus. Das Plenum forderte Bundesnetzagentur und Amprion auf, ergebnisoffen Alternativen zu suchen und sie den kommunalen Gremien zur Beratung und Abstimmung vorzulegen.