Kultur in Meerbusch Kunst mit Heilerde und Kohlestaub von Marlies Blauth

Meerbusch · Die Evangelische Kirche Osterath lädt für Sonntag zur Vernissage der Ausstellung „fragilis“ ein. Zeichnungen und Malerei sind bis zum 24. November zu sehen.

Marlies Blauth organisiert die Reihe „Kunst in der Apsis“.

Foto: Evangelische Kirche Osterath

(mgö) Für eine lückenlose Fortführung der „Kunst in der Apsis“-Serie springt Organisatorin Marlies Blauth mit einigen ihrer Arbeiten ein, nachdem durch einen erkrankten Künstler eine Lücke in der Ausstellungsreihe drohte. Das für Zeichnungen und Malerei stehende Thema „fragilis“ ist nicht nur auf den November als Ende des Kirchenjahres ausgerichtet. Es entspricht auch dem Anspruch, den die Osterather Autorin und Künstlerin grundsätzlich an einen bestimmten Teil ihrer Werke stellt und zwar auch auf literarischer Basis.

Marlies Blauths Bilder und Zeichnungen entstehen aus einer Vielzahl von Materialien. Sie hat sich unter anderem mit Bildern aus Kohlenstaub einen Namen gemacht – auch in der Publikation „Bilder aus Kohlenstaub“ – und damit Erinnerungen an die Ära der Zechen und Industrieanlagen im Ruhrgebiet während ihrer Kindheit und Jugend in Dortmund festgehalten. So kommt auch in der aktuellen Apsis-Ausstellung „fragilis“ das „Vergängliche“ vor allem in den zum Teil hauchfeinen Zeichnungen aus Kohlestaub überzeugend zum Ausdruck.

Eine Ausnahme von der berührend anmutenden farblichen Zurückhaltung macht das aus sogenannter „Heilerde“ entstandene und die Blicke anziehende Werk in der Apsis. „Es zeigt mit roten Linien auf violett-erdigem Grund eine geometrische Form, die sich als Kreuzform deuten lässt“, erklärt Marlies Blauth. Ihre Bilder und Zeichnungen entstehen aus einer Vielzahl von Materialien. „Heilerde“ gehört auch zu Kindheitserinnerungen: „Den Begriff fand ich spannend.“ Er ist – wie der Kohlestaub – auch ein sensibles Material: „So passen die Arbeiten in eine Zeit, in der wir alle uns immer wieder – nicht nur novemberbedingt – Gedanken über die Kostbarkeit des Lebens machen.

Thematisch ist Marlies Blauth, die Studiengänge für Kunst, Biologie und Kommunikationsdesign absolvierte, zum großen Teil in der Natur unterwegs: „Pflanzen und Landschaften sind in meinem Gesamtwerk die wesentlichen Motive.“ Das Zeichnen mit experimentellen Materialien war für sie von früh an wichtig: „Da habe ich auch Mutters Nagellack, angefeuchtete Farbstifte und Tinte benutzt.“ Viele ausprobierte Materialien gehören heute überall dazu. So zeichnet sie beispielsweise gern auf weißem Fotopapier. Als „schroff und zart, kraftvoll und sensibel“ werden sowohl ihre aus Kohlenstaub entstandenen Gedichte als auch ihre Bilder bezeichnet.

In der aktuellen „leisen“ Apsis-Ausstellung zeigt die in Osterath lebende und arbeitende Marlies Blauth einen überzeugenden Ausschnitt ihrer Kunst.

Termine Vernissage am Sonntag, 11 Uhr. Öffnungszeiten bis 24. November, mittwochs bis freitags 9-12 Uhr und nach Vereinbarung unter Telefon 0175 5218083. Lesung/Finissage: Freitag, 22. November, 18 Uhr. Evangelische Kirche Osterath, Alte Poststraße 15.

(mgö)