Londoner Künstler stellt in Büderich aus

Die Kunstwerke von Tom Henderson hängen zwar an der Wand. Bilder sind sie aber nicht.

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Tom Henderson liebt es, die in seinen Arbeiten eingesetzten stilistischen Mittel auf das Wesentliche zu reduzieren. Die Werke des 1976 in London geborenen Künstlers fordern den Betrachter heraus. Er muss sich gründlich mit den jeweiligen Ansichten beschäftigen, um sie zu verstehen. Hierin sieht Henderson eine Nähe zum Reformationsgedanken Luthers und deshalb reihen sich seine Werke bereichernd in die Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum der Evangelischen Kirchengemeinden Meerbuschs ein. Zu sehen ist die „Reduktion aufs Wesentliche“ betitelte Kunst-Präsentation jetzt in der Bethlehemkirche Büderich.

Von der Meerbuscherin Isabelle von Rundstedt kuratiert werden Arbeiten gezeigt, die auf Wunsch des Künstlers den Betrachter proaktiv mit einbeziehen. Häufig muss er einen bestimmten Blickwinkel einnehmen, um auch die Bewegung, die den Arbeiten zugrunde liegt, zu erkennen. „Letztendlich ist es auch hier eine Frage der Perspektive“, ergänzt die Kuratorin. Tom Henderson, der seine Liebe zur bildenden Kunst bereits in der Schule entdeckte, liebt das Licht der Provence und die Flexibilität von Plexiglas. Seine Kunstwerke — es sind keine Bilder, obwohl sie flach an der Wand hängen — changieren, flimmern und leuchten. „Aber sie sind nicht greifbar, sie sind genau geplant und doch gehört der Zufall ganz klar mit zum Konzept“, erklärt von Rundstedt.

Für die Ausstellung in der Bethlehemkirche hat sich Tom Henderson von dem Reformations-Thema inspirieren lassen. Mit einem Triptychon interpretiert er die Spaltung des Glaubens in katholisch und evangelisch. In der Serie „Club of Squares“ dagegen wird anhand korrekter aus der Kreuzung per Hand gezogener Linien entstandener Quadrate das menschliche Handeln dargestellt. Henderson geht in seiner Kunst auch auf die Tintenfass-Legende ein, macht mit „Crossroads“ die Ökumene deutlich und beschäftigt sich in „Wall“ mit dem Phänomen der Barrieren in unserem Leben. Ein Teil seiner Arbeiten ist auch im angrenzenden Café „Leib und Seele“, Dienstag bis Freitag von 14.30 bis 18.00 Uhr (dienstags auch von 9.30 bis 12 Uhr) zu sehen. Führungen mit Isabelle von Rundstedt wird es am 17. und 31. März, 11 Uhr, geben. Wer außerhalb eine Führung wünscht, sollte sich unter Tel. 02132/99190 melden. Außerdem werden in einer Begleitausstellung „Unsere Bibelworte“ alle Vorschläge der Büdericher gezeigt. Bis 20. April, Bethlehemkirche, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 9. mgö