Frühjahr in Meerbusch Landwirte klagen über Spaziergänger auf den Feldern

Meerbusch · Seit die Temperaturen steigen, beobachten die Bauern immer wieder Fußgänger und frei laufende Hunde auf ihren Feldern. Sie fordern zur Unterlassung auf – weil es Schäden an den Feldpflanzen und der Natur bedeuten kann.

Die Bauern klagen über Menschen auf den Feldern.

Foto: RP/Dominik Schneider

(dsch) Langsam lockt das Wetter wieder mehr Menschen vor die Tür. Die Meerbuscher genießen gerade an den Wochenenden die milden Temperaturen und verbringen ihre Zeit im Freien. Dabei verlassen immer wieder Menschen die vorgegebenen Wege und laufen auch über die landwirtschaftlich genutzten Flächen – zum Ärger der Bauern. Diese bitten alle Spaziergänger darum, dies zu unterlassen – auch aus Gründen des Naturschutzes.

Stephan Deussen, der seinen Hof am Mönkesweg südlich von Strümp bewirtschaftet, beobachtet immer mehr Menschen, die kreuz und quer über seine Felder laufen. Früher habe es das nur hin und wieder gegeben. „Das hat in der Zeit der Corona-Pandemie angefangen, und als noch das Abstandsgebot galt, hatte ich auch Verständnis“, so der Landwirt. „Inzwischen ist es aber mehr geworden, obwohl es keinen Grund mehr dafür gibt.“ Auch seine Berufskollegen würden vermehrt über Menschen klagen, die über die Felder laufen oder dort Hunde frei rennen lassen.

Grundsätzlich dürfen landwirtschaftliche Flächen während der Nutzungszeit nicht betreten werden – anders als zum Beispiel Wiesen in Parks oder Wälder. „Inzwischen sind wir auf den Äckern unterwegs und sprechen diese Personen an. Verständnis zeigen aber die wenigsten“, so Deussen. Noch seinen die landwirtschaftlichen Schäden, die die Spaziergänger anrichten, gering. „Aber im Sommer, wenn es auf den Feldern wächst, wird das nicht weniger, und dann gehen die Pflanzen kaputt“, so der Strümper Landwirt. Teils hätten sich bereits Trampelpfade auf seinen Äckern gebildet. „Da wächst natürlich nichts mehr“, so Deussen. Wenn zudem Hunde frei auf der Fläche laufen, landen deren Hinterlassenschaften zudem im Boden – und somit in den Pflanzen, die auch für die menschliche Ernährung genutzt werden.

Dazu kommt auch ein ökologischer Schaden. Gerade in den Frühjahrsmonaten, wenn die Natur aufblüht, reagiert die Umwelt empfindlich auf Störungen durch Menschen oder Hunde. Im vergangenen Jahr, so berichtet Deussen, habe er von zwei Fällen gehört, in denen Hunde Rehe gehetzt, verwundet und teils auch getötet hätten. Deswegen ruft er Hundehalter auf, ihre Tiere an der Leine zu führen und nicht frei über die Felder rennen zu lassen. Und auch die Spaziergänger bittet er, auf den Wegen zu bleiben. „Wir haben ein gut ausgebautes Netz an Feldwegen, von denen aus jeder die schöne Landschaft genießen kann. Ich sehe keinen Grund, uns über die Felder zu laufen und dort Schäden zu verursachen“, so Deussen.