Wohnen in Meerbusch Bauverein reißt alte Wohnungen am Amselweg für Neubauten ab

Meerbusch · Der Bauverein startet Ende September mit dem Bau von zwei Mehrfamilienhäusern. Die bisherigen Wohnungen am Amselweg werden zurzeit abgerissen. Die Bewohner sind bereits in andere Häuser des Bauvereins umgezogen.

So sollen die Neubauwohnungen vom Bauverein am Amselweg aussehen.

Foto: Bauverein

Günstige Mietwohnungen sind in Meerbusch rar gesät. Die 743 Wohnungen des Bauvereins gehören zu den günstigsten im Stadtgebiet. Die Wohnungsgenossenschaft bleibt mit durchschnittlichen Kaltmieten von 6,95 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche noch unter den Referenzwerten des Mietspiegels. Entsprechend lang ist bei dem Bauverein die Warteliste für Wohnungssuchende.

Immerhin werden voraussichtlich im kommenden Jahr einige Neubauwohnungen am Amselweg hinzukommen. Das berichtet der Bauverein im Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr. Diese Woche wurde mit dem Abriss der Häuser am Amselweg 1 bis 7 mit insgesamt 18 Wohnungen begonnen. An deren Stelle soll ab Ende September mit dem Bau von zwei Wohngebäuden mit 24 Wohnungen (davon vier öffentlich geförderte Mietwohnungen) begonnen werden. Außerdem entsteht dort eine Tiefgarage mit 28 Stellplätzen und einigen Wallboxen zum Stromladen. Daran schließen zwei Räume für Fahrräder mit 50 Stellplätzen an.

Bauverein verzichtet erstmals komplett auf fossile Brennstoffe 

Bei der Energieversorgung verzichtet der Bauverein erstmalig komplett auf fossile Brennstoffe. Eine Wärmepumpe sorgt auch für die Warmwasseraufbereitung. Wie bei den Wohnungen am Schakumer Bach in Büderich möchte der Bauverein gerne auch am Amselweg mit den Stadtwerken beim Thema Fotovoltaik kooperieren. Bei den Wohnungen, die 2020 fertig wurden, stellte der Bauverein das Dach kostenlos zur Verfügung, die Stadtwerke installierten Fotovoltaik für ein Mieterstrommodell. „Das hat gut geklappt“, sagt Wulbeck.

Ende 2023 soll der Neubau fertig sein. Ob dieser ambitionierte Zeitplan angesichts von Lieferproblemen bei Materialien und stark gefragten Handwerkern eingehalten werden könne sei fraglich, warnte in der Mitgliederversammlung Vorstand Peter Wulbeck vor zeitlichen Verzögerungen der Pläne.

Im vergangenen Jahr investierte der Bauverein 1,5 Millionen Euro in den Erhalt und Ausbau der Bestandsimmobilien. So investierte die Genossenschaft nach einem Mieterwechsel bei elf Wohnungen 282 000 Euro in die Modernisierung. An der Moerser Straße wurden bei 24 Wohnungen Balkone angebaut mit Gesamtkosten in Höhe von 480 000 Euro. Laufende Reparaturen und kleinere Instandhaltungen schlugen mit 715 000 Euro zu Buche.

 Grundsätzlich sei der Bauverein interessiert, Bestandsimmobilien und unbebaute Grundstücke zu erwerben, heißt es im Geschäftsbericht. „Das kann man bei den aktuellen Preisen leider vergessen“, stellt Wulbeck klar. Preisgünstiger Wohnraum sei auf dieser Grundlage kaum zu schaffen. Insofern konzentriert sich das Unternehmen darauf, seine Bestände zu optimieren, indem die vorhandenen Grundstücke besser genutzt werden.

Ende 2021 unterlagen 79 Wohnungen in Meerbusch-Büderich den Bindungen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus. Hiervon entfallen auf ältere Gebäude insgesamt 40 Wohneinheiten (WE): Sie befinden sich an der Marienburger Str. 21 (28 WE) und am Laacher Weg 29a (12 WE). Auf Neubauten entfallen 39 Wohneinheiten: Diese befinden sich an der Moerser Str. 74a (8 WE), an der Römerstr. 71/Laacher Weg 37 (5 WE) und an der Moerser Str. 115/117 (26 WE).

Auf Meerbuscher Stadtgebiet gab es Ende 2020 insgesamt 704 öffentlich-geförderte Mietwohnungen. Diese Zahl wird sich nach einer Modellrechnung bis 2030 auf 550 Wohnungen reduzieren.