Bürgermonitor Büdericher verärgert über Müll
Büderich. · Nach Wochenenden und Feiertagen quellen einige Behälter über. Die Stadt appelliert an die Vernunft der Bürger.
Geplatzte Müllsäcke neben den Bänken. Hundekotbeutel auf dem Abfalleimer. Pizzakartons, die der Wind in die Büsche geweht hat. „Es ist wirklich ärgerlich, dass insbesondere im Frühjahr und Sommer die Abfallbehälter im Hallenbadpark, am Friedhof und auf dem Rheindeich in Büderich überquellen“, sagt Ingo Meyer-Berhorn aus Büderich. „Siggi Sauber ist bemüht und leert am Rheindamm meines Wissens täglich“, sagt der Hundebesitzer. „Aber das reicht nicht.“ Seine Forderung: An vielen Stellen müssen größere Müllbehälter her.
Etwa am Parkplatz Apelter Weg. „Dort kommen sehr viele Menschen nach ihrem Aufenthalt am Rhein zu ihren Autos zurück und möchten ihren Müll loswerden. Am Brückentag nach Himmelfahrt war es besonders schlimm“, erzählt er und fragt: „Warum wird dort nicht ein großer Müllcontainer auf Rollen mit 1000 Liter Fassungsvermögen aufgestellt?“
Nicht ganz so dramatisch, aber auch nicht schön anzusehen sei die Situation im Hallenbadpark und auf der Rückseite des Friedhofs Büderich. Dort geht Meyer-Berhorn täglich mit seinem Hund spazieren: „Der Mülleimer ist freitagmittags, spätestens freitagabends insbesondere mit Hundekottütchen so gut wie voll und quillt dann übers Wochenende regelmäßig über.“ Er selbst habe der Stadt mehrmals geschrieben und vorgeschlagen, dort zusätzliche oder größere Müllbehälter anzubringen. „Bisher leider ohne Erfolg.“ Der Müll rund um die kleinen Eimer sei „wirklich ekelhaft“ und für die Arbeiter der Stadtreinigung sicherlich auch nicht angenehm, meint er. „Es ginge doch erheblich einfacher und schneller, wenn die Behälter nur ausgeleert werden müssten und nicht zusätzlich der verstreute Abfall von den Mitarbeitern händisch aufgesammelt werden müsste.“
Meyer-Berhorn erzählt, dass er die Verwaltung „eigentlich wöchentlich“ zum Thema Müll via Mängelmelder, Mail und Telefon anspreche. „Aber ohne erkennbaren Erfolg, was sehr nervt.“ Mal habe man ihm gesagt, dass entsprechendes Personal fehle und zuletzt sei die Corona-Krise als Grund angeführt worden. Meyer-Berhorn sagt dazu: „Ich will nicht nörgeln. Aber für mich ist es unverständlich, dass konstruktive Vorschläge der Bürger einfach nicht ins Rollen kommen.“
Dazu sagt ein Sprecher der Stadt: „Der Abfall am Rhein ist in den vergangenen Jahren ausgiebig diskutiert worden. Nachdem speziell nach sonnigen Sommerwochenenden und Feiertagen immer wieder größere Abfallmengen am Rheinufer, am Deichradweg und auf den Parkplätzen angefallen waren, wurde das Reinigungskonzept überarbeitet.“ Dieses Konzept sieht vor: Die Abfallkörbe auf dem Rheindeich werden auch sonntags geleert. Vor und nach den Wochenenden und Feiertagen gibt es einen zusätzlichen Reinigungsdurchgang am Ufer. Dafür ist eine eigene Hilfskraft im Einsatz. An zwei beliebten Buchten wurden zusätzliche 120-Liter-Tonnen aufgestellt, die ebenfalls nach den Wochenenden geleert werden und auch schon dort stehen. An den beiden Parkplätzen am Apelter Weg und an der Rheinfähre in Langst-Kierst stehe noch jeweils ein Ein-Kubikmeter-Container für Picknickabfälle. „Mit der Leerung ist die Firma Schönmackers beauftragt“, so der Sprecher. Die Stadt appelliere mit Hinweisschildern an den wichtigsten Rheinzugängen an die Vernunft der Besucher. „Die Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre waren insgesamt gut“, heißt es bei der Stadt. „Zusätzliche Abfallbehälter aufzustellen, ist deshalb nicht angedacht. Sie wären sicherlich auch für den Rheindeichradweg und die umliegende Landschaft keine Zierde.“
Zur Situation nach Christi Himmelfahrt sagt er: „Da waren nach den wochenlangen Einschränkungen durch die Corona-Schutzverordnung offenbar extrem viele Erholungssuchende am Rhein unterwegs, sodass dieser Tag eine Ausnahmestellung einnimmt.“ Er kündigt an, die Lage im Blick zu behalten und bei Bedarf schnell zu reagieren. Zu „Müll-Tatort Nummer zwei“ sagt er: „Die Abfallkörbe im Hallenbad-Park werden montags und freitags geleert, bei Bedarf auch mittwochs. Der Papierkorb hinter dem Friedhof wird zweimal pro Woche geleert. Das ist ein üblicher Rhythmus.“ Weitere Leerungen seien nicht vorgesehen. Er bittet die Bürger, bereits volle Körbe nicht noch weiter vollzustopfen „und zur Not den Hundekotbeutel auch mal in der heimischen Tonne zu entsorgen“.