Einsatzbilanz in Meerbusch 786 Mal wurde die Feuerwehr im vergangenen Jahr alarmiert
Meerbusch · 786 mal musste die Feuerwehr im vergangenen Jahr ausrücken – im Vorjahr waren es noch 706 Einsätze gewesen. Brände machen dabei nur 17 Prozent der Feuerwehrarbeit aus.
(stz) Wenn die Feuerwehr in den vergangenen Jahres im Januar Bilanz zog, dann meldete sie zuletzt jedes Mal einen Einsatzrekord. So auch dieses Jahr. 2022 erreichten 786 Alarmierungen die Meerbuscher Feuerwehr. 2021 war sie zu 706 Einsätzen ausgerückt, 2020 zu 701. Noch vor zehn Jahren berichtete die Wehr von 400 Einsätzen pro Jahr. Um Brände handelt es sich dabei in 17 Prozent der Fälle. Die überwiegende Zahl der Einsätze – 70 Prozent – seien durch technische Hilfe bedingt, erklärt die Feuerwehr. In 33 Prozent der Fälle handelt es sich bei den Alarmierungen um Fehlalarm oder eine weniger gefährliche Lage, als ursprünglich angenommen.
2022 hat sich laut Feuerwehr die Zahl der technischen Einsätze durch etliche Sturmtiefs erhöht. Mehrere Dutzend Mal rückte die Wehr aus, um die Sturmschäden zu beseitigen. Aber auch zu einer Vielzahl von Unfällen wurde die Feuerwehr gerufen, um etwa Ölaustritte zu beseitigen oder die Arbeit des Rettungsdienstes zu unterstützen.
Den ersten großen Einsatz im vorigen Jahr hatte die Wehr im Februar, als sie zum einem Brand nach Strümp in das Wohngebiet Alt Schürkesfeld gerufen wurde. Gemeldet worden war eine unklare Rauchentwicklung. Beim Eintreffen der Kräfte fanden diese einen Dachstuhlbrand in einem Einfamilienhaus vor. Dieser wurde schließlich vom Korb der Drehleiter durch die Dachöffnung gelöscht. Knapp drei Monate später ereignete sich in direkter Nachbarschaft ein weiterer Dachstuhlbrand durch Blitzschlag.
Zweimal rückte die Feuerwehr nach Alt Schürkesfeld aus
Im Juli stand in Büderich eine Gartenlaube nahe des Friedhofs in Vollbrand. Aufgrund der engen Straße am Friedhofsweg und der Lage der Laube inmitten anderer Parzellen bekämpften die Einsatzkräfte den Brand von zwei Seiten. Für das Löschwasser mussten mehrere hundert Meter Schläuche zum nächsten Hydranten gelegt werden.
Zu den anspruchsvollsten Einsätzen zählt die Feuerwehr die Rettung von Personen, die bei einem Unfall eingeklemmt wurden. Dies war 2022 zweimal notwendig. Im Juli war ein Skoda-Fabia-Fahrer im Stauenende auf das Heck eines Getränkelasters geprallt. Mit hydraulischem Rettungsgerät trennten die Einsatzkräfte das Fahrzeugdach ab und zogen den Fahrer auf einem speziellen Rettungsbrett aus dem Fahrzeug. Im August wurde die Feuerwehr zur A57 Fahrtrichtung Köln gerufen. In der Tangente zur A52 war ein Autofahrer von der Fahrbahn abgekommen und fünf Meter tief in ein Regenrückhaltebecken gestürzt. Mit umfangreichen Maßnahmen gelang es den Kräften, den Pkw über die steile Böschung zu erreichen und den schwerverletzten Fahrer zu bergen.
Zum Glück nicht eingeklemmt wurde der Fahrer eines Lkw auf der A44, der außer Kontrolle geraten ebenfalls über eine Böschung fiel. Dort musste die Feuerwehr Gefahren für die Umwelt abwenden, weil ein mehrere hundert Liter fassender Dieseltank leckgeschlagen war. Mit Spezialpumpen wurde der Kraftstoff umgepumpt. Kurioserweise war auf den Tag genau fünf Jahre zuvor ein Lkw des gleichen Unternehmens an der gleichen Stelle auf die gleiche Weise verunglückt.