Umstrittenes Bauprojekt Kalverdonk: Wettbewerb für Neubaugebiet startet
Meerbusch · Teams aus Landschaftsarchitekten, Stadt- und Verkehrsplanern sollen ihre Ideen für eine sozial- und umweltverträgliche Entwicklung der rund 37 Hektar großen Fläche vorbringen.
(dsch) Noch in diesem Monat beginnt der städtebauliche Wettbewerb zum Neubaugebiet Kalverdonk. Ab dem 23. Januar sind Planungsbüros nun aufgefordert, ihre Vorstellung für das neue Wohngebiet am Ostrand von Osterath einzureichen.
Die Kalverdonk gehört zu den größten, aber auch zu den am kontroversesten diskutierten Entwicklungsflächen der Stadt. Aktuell wird das Gebiet an der K-Bahn-Linie hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt, Anwohner und Umweltschützer hatten sich gegen die Pläne gewehrt, hier großflächig Wohnraum entstehen zu lassen und somit das Areal zu versiegeln. Zudem gab es Diskussionen um die Art der Bebauung, aus der Politik waren Forderungen nach vornehmlich Einfamilienhäusern laut geworden, um den dörflichen Charakter zu erhalten. Diese Ideen sind jedoch vom Tisch und auch die Bürgeranträge, auf eine Bebauung der Kalverdonk zu verzichten, konnten sich nicht durchsetzen.
Dennoch ist eine sozial- und umweltverträgliche Planung in den Wettbewerbsrichtlinien verankert. „Eine Aufgabe des Wettbewerbs ist es, Antworten auf die Frage zu finden, wie städtebaulich verträgliche Lösungen für das Gebiet aussehen könnten. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger mit einem harmonischen Zusammenspiel von Alt und Neu, viel Grün und Nachhaltigkeit überzeugen“, so Isabel Briese, Leiterin des Fachbereiches Stadtplanung und Bauordnung. Von Bedeutung ist auch die Diversität der entstehenden Siedlung. So ist es Vorgabe, Wohnraum in verschiedenen Preisklassen sowie für unterschiedliche Personen- und Altersgruppen einzuplanen. Diese Vorgaben in die Praxis umzusetzen ist nun Aufgabe der Teams aus Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern, die sich mit der Materie Kalverdonk befassen. Der Wettbewerb verläuft in zwei Phasen. In der ersten soll eine grundsätzliche Konzeption für das rund 37 Hektar große Plangebiet entstehen. In der zweiten soll auf Basis dessen eine Teilfläche von rund 23,5 Hektar vertiefend ausgearbeitet werden. Beide Phasen enden mit einer Preisgerichtssitzung, in der Fachleute über die Arbeiten entscheiden. „Die Büros müssen Faktoren wie Innovationskraft, soziale Aspekte, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Freiraumplanung und Verkehr einbeziehen“, so Isabel Briese.
Die Sitzung des Preisgerichts für die erste Phase ist im April geplant, die zweite Phase soll im Mai starten.