Baustopp nach Knochenfund in Meerbusch Stadtwerke können Bauarbeiten nach Monaten wieder aufnehmen

Meerbusch · Nachdem im Juli Knochen bei Tiefbauarbeiten gefunden wurden, musste die Baustelle ruhen. Erst fehlte die Genehmigung des Denkmalschutzes, dann das nötige Personal. Nun geht es weiter – inklusive Einschränkungen für den Verkehr.

So sah es seit Juli an der Strümper Straße / Ecke Krefelder Straße in Osterath aus. Nun gehen die Bauarbeiten weiter.

Foto: Anna Kirsten

Die Arbeiten der Stadtwerke entlang des Bahnhofs in Osterath gehen weiter. Nachdem Anfang Juli menschliche Knochen bei den Bauarbeiten gefunden wurden, galt ein Baustopp. Anschließend konnten die Stadtwerke die Arbeiten nicht direkt wieder aufnehmen, weil das ursprünglich beteiligte Unternehmen inzwischen zu einer neuen Baustelle ziehen musste. Nun gibt es allerdings gute Nachrichten: Wie die Stadtwerke Meerbusch Willich mitteilten, laufen die Bauarbeiten seit dieser Woche wieder.

Im Sommer hatten die Stadtwerke mit Kanalarbeiten zur Verlegung von Leitungen begonnen. Insgesamt 855 Meter Strom-, 256 Meter Gas- und 451 Meter Wasserleitungen sollen in Osterath nach Angaben des Versorgers neu verlegt werden – die Investitionskosten belaufen sich auf rund eine Million Euro. Als am 8. Juli Bauarbeiter auf menschliche Knochen trafen, kamen die Tiefbauarbeiten aber zu einem abrupten Stopp. Es handelte sich zwar nicht um einen aktuellen Kriminalfall. Stattdessen war man auf Überreste eines Grabes vom alten Osterather Friedhof gestoßen, der früher an dieser Stelle war. Ein Fall für den Denkmalschutz.

Verzögerungen kosteten
rund 50 000 Euro

Bis zu diesem Fund war der Ort der Baustelle kein eingetragenes Bodendenkmal beim zuständigen Landschaftsverband Rheinland (LVR). Das hat das Amt für Bodendenkmalpflege im Sommer nachgeholt und für weitere Bauarbeiten bestimmte Auflagen verhängt. So müssen die Arbeiten nun archäologisch begleitet werden. Eine Fachfirma ist dann vor Ort und wird sobald weitere mögliche archäologische Funde zutage treten, die Arbeiter stoppen und alles dokumentieren, erklärte der LVR das Prozedere im Herbst.

Neben der Genehmigung durch den LVR haben die Stadtwerke auch alle an der Baumaßnahme beteiligten Dienstleister neu koordinieren müssen, teilte Sprecherin Andrea Steffen mit. Auch von der deutschen Bahn lägen mittlerweile sämtliche Genehmigungen vor. Laut Stadtwerke-Projektleiter Jörg Hannemann kosten diese Verzögerungen rund 50 000 Euro.

In der Zeit des Baustopps waren Absperrungen rund um die Baustelle an der Strümper und Krefelder Straße sowie des Hoterheidewegs in Osterath ein Ärgernis für viele Fußgänger. Mit der Wiederaufnahme dürften die Auswirkungen für den Verkehr zusätzlich steigen: Da die Arbeiten an der Strümper Straße stattfinden, ist auf der Krefelder Straße die Linksabbiegerspur Richtung Bahnübergang gesperrt, auf der Strümper Straße die Rechtsabbiegerspur. Eine notwendige Beschilderung sei durch die Stadt eingerichtet, so die Stadtwerke.

Laut Zeitplan verlegen die Monteure der Stadtwerke zuerst die Trinkwasser- und Stromleitungen im Bereich Krefelder und Strümper Straße. Diese Leitungen binden sie an die Strümper Straße und die Ladestraße an, bevor sie dann die Strom-, Gas- und Wasserleitungen im Bereich Bahnhofsweg, auf Höhe des Stellwerks und des Osterather Bahnhofs bis zur Meerbuscher Straße, verlegen. Im dritten Quartal 2025 sollen die Gas- und Trinkwasserleitungen auf der Meerbuscher Straße montiert werden. Projektleiter Jörg Hannemann rechne mit einem Abschluss der Arbeiten im dritten Quartal 2025. Daniel Wolter, technischer Leiter bei den Stadtwerken, ist da zuversichtilich: „Ich bin optimistisch, dass wir die angepasste Zeitplanung jetzt einhalten.“