Umweltschutz in Meerbusch Wenig Resonanz beim Müllsammeln in Büderich

Meerbusch · Unrat liegt im Stadtgebiet reichlich herum, insbesondere entlang der Hauptstraßen und an Autobahn-Auffahrten, weil Müll offensichtlich einfach aus dem Wagen geworfen wird. Dieses Jahr hätten sich allerdings nur wenige Freiwillige gefunden, um den Dreck wegzumachen, bedauern Naturschützer.

Andrea Blaum und weitere Naturschützer sammelten in Büderich Müll vom Straßenrand ein.

Foto: Angelika Kirchholtes

(kir) Ein abgerissener Straßenpfosten lag achtlos im Wald an der Meerbuscher Straße. Außerdem ein Fahrradgepäckträger und ein Stiefel, die wahrlich nicht in die Natur gehören. Das waren nur einige der „spektakulären“ Fundstücke, die die freiwilligen Müllsammler aus Büderich an ihrem Saubertag entdeckten. Nach einer Stunde des Bückens und Aufhebens hatten Tanja Reinhard und Harald Winkler bereits drei Säcke mit Müll gefüllt.

Sie hatten sich den Straßenabschnitt zwischen dem Waldparkplatz Meerbusch und Bovert vorgenommen, also ein Teilstück, das nicht so ins Auge fällt, weil hier eigentlich nur Rad- und Autofahrer vorbeikommen. Andrea Blaum, Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Meerbusch, hatte bereits den Abschnitt vom Teehäuschen bis zum Parkplatz gesäubert, als am Samstag ein heftiger Schauer sie erwischte.

„Man fasst sich an den Kopf, was die Menschen alles so in der Natur entsorgen“, ärgerte sie sich. Es müsse sich doch langsam herumgesprochen haben, wie wichtig Umwelt- und Naturschutz sei. Sie stört sich besonders an den Dingen, die aus (Mikro-) Plastik sind und nicht verrotten. Deckel von Coffee-to-go-Bechern etwa, oder Lüsterklemmen. Windeln hätten ebenfalls nichts im Wald und am Straßenrand zu suchen. Auch die vielen Zigarettenkippen, die an den Stadtbahnhaltestellen herumliegen, stören sie erheblich.

Diesmal hätten sich ihre Mitstreiter vom BUND besonders die Durchgangsstraße von Büderich nach Osterath vorgenommen. „Auch an den Autobahnauffahrten, für die Straßen NRW zuständig ist, liegt immer sehr viel Müll“, hat Harald Winkler festgestellt.

Gemeinsames Aufräumen
sorgt für mehr Aufmerksamkeit

Offensichtlich werfen viele Autofahrer einfach ihren Abfall von McDonalds und Co. aus dem offenen Fenster. Gesäubert werde dort kaum. Auch dass die Maht des Grünstreifen vor dem Saubertag stattgefunden habe, finde er bedauerlich. So sei der Müll teilweise geschreddert worden. Eine weitere Gruppe von fünf Naturschützern war am Rheinufer unterwegs und füllte mehrere Säcke mit Abfall. Insgesamt hätten sich weniger Menschen am Saubertag beteiligt, sagt Blaum. Jedenfalls in Büderich. „Die Büdericher machen den Dreck nicht selber weg, sondern lassen sammeln“, sei offensichtlich die Devise. Manche wüssten auch gar nichts von der Aktion, die es an mehreren Samstagen im Saubermonat März.

Blaum plädiert dafür, wie früher einen einzigen Termin für ganz Meerbusch zu benennen. Eine gemeinsame Aktion sorge für mehr Aufmerksamkeit. Früher hätten in Büderich Schulklassen, Vereine und Politiker mitgemacht. Heute seien in Büderich nur noch die Naturschützer unterwegs.

In Osterath dagegen waren auch junge Helfer unterwegs. Alle Klassen der Eichendorff-Schule säuberten drei Stunden lang am vergangenen Freitagvormittag den Ortskern und die nahe Schulumgebung. Die Schüler nahmen vor allem Spielplätze, aber auch Grünstreifen und Parks in den Fokus, teilt die Schulleitung mit. Die nötigen Handschuhe und Müllsäcke wurden zum Teil gespendet, zum Teil kamen sie vom städtischen Umweltamt. „Müll- und Grillzangen waren im Einsatz, um Flaschen, Dosen, Zigarettenkippen und sogar eine tote Maus einzusammeln“, berichtet die Schule.