Wohnen in Meerbusch Wie es beim Wohnungsneubau weiter geht
Meerbusch · An der Düsseldorfer Straße ruhen zur Zeit die Arbeiten auf einem Grundstück, auf dem eigentlich 27 neue Wohnungen geplant sind. Auch andere Bauprojekte stocken, die Wohnungsunternehmen setzen vor allem auf Sanierung.
Hohe Baukosten und hohe Zinsen haben die Bedingungen am Wohnungsbaumarkt stark verändert. Für viele Interessenten wird Wohneigentum damit unerschwinglich. Das führt auch bei den Immobilienentwicklern zur Änderung ihrer Pläne. Wir haben bei einigen in Meerbusch nachgefragt, wie sie mit der Situation umgehen.
Einigen Büderichern war aufgefallen, dass auf der Baustelle an der Düsseldorfer Straße die Arbeiten schon länger ruhen. Dem großen Plakat der T4 Immobilien GmbH ist zu entnehmen, dass dort 27 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern entstehen sollen. Angekündigt wird eine hochwertige und nachhaltige Bauweise mit Luftwärmepumpen und Photovoltaik. Auf Anfrage bei T4 Immobilien, warum der Bau ruht und wann eine Fortsetzung geplant ist, wollte sich das Düsseldorfer Unternehmen nicht äußern.
Die GWG hatte vor einem Jahr im Planungsausschuss ein Vorhaben vorgestellt, bei dem es um 100 bis 130 neue Wohnungen an der Eichendorffstraße 1 bis 15 ging. Schon damals hatte Prokurist Falk Figgemeier angekündigt: „Das geht nicht von heute auf morgen.“ Angesichts der Marktlage mit dem höchsten Anstieg der Baupreise seit über 50 Jahren konzentriert sich die GWG aktuell auf große Sanierungsvorhaben.
Das Unternehmen kündigt an, in Lank an der Eichendorffstraße 29 bis 33 vom zweiten Quartal an dort drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 20 Wohnungen energetisch zu sanieren: Dazu wird die Fassade gedämmt, Kunststofffenster mit 3-fach Glas eingebaut, eine Luftwärmepumpe und neue Heizungen installiert.
Die Sanierungen sollen ein Beitrag zur Energieeinsparung sein
Außerdem werden Balkone und Aufzüge eingebaut. Die Bäder werden saniert und erhalten eine barrierefreie Dusche. „Dies ist ein großer Beitrag zur Energieeinsparung und hilft der Mieterschaft, die steigenden Energiekosten bezahlbar zu halten“, erklärt GWG-Aufsichtsratsvorsitzender Günter Werner.
Beim Bauverein ist Geschäftsführer Peter Wulbeck froh, dass für das aktuelle Neubauprojekt am Amselweg in Büderich die Finanzierung noch in der Niedrigzinsphase und damit zu verhältnismäßig günstigen Konditionen abgeschlossen wurde. Zwar lag zu diesem Zeitpunkt die Baugenehmigung noch nicht vor. Doch hatten bereits Fachleute die Zinssteigerungen prognostiziert. Derzeit entstehen an den Hausnummern 1 bis 7 die geplanten 24 Wohnungen im Rohbau. Bis auf einige wenige Wohnungen seien alle davon vermietet, berichtet der Chef des Bauvereins. Angesichts der Kostensteigerung habe der Bauverein allerdings die Kalkulation ändern müssen. Die Miete wurde um ein Euro pro Quadratmeter erhöht, von 12,50 Euro auf 13,75 Euro. Eine Wärmepumpe war von Beginn an Teil des Konzepts. Der Auftrag dafür wurde vor zwei Monaten erteilt. Peter Wulbeck hofft, dass im Laufe des Juli Richtfest gefeiert werden kann.
Die GWH hatte vor zwei Jahren angekündigt, im Rheineck in Büderich, der sogenannten Böhlersiedlung, circa 100 neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zu bauen. Die Planungen dafür sind bereits vorhanden und mit der Stadt abgestimmt. In diesem Jahr möchte das Unternehmen auch die Baugenehmigung beantragen. Stefan Herbes, Leiter des Immobilienmanagements der GWH in Düsseldorf, ist skeptisch, ob dann wie geplant mit dem Bau begonnen wird. „Ich rechne mit Verzögerungen. Wir müssen sehr genau schauen, was realisierbar ist.“