Rheinfähre Moderne Technik für die Rheinfähre

Die Michaela II wurde in der Winterpause für rund 70 000 Euro repariert und umgebaut. Start an Aschermittwoch.

Saisonstart am Aschermittwoch: Hajo Schäfer im gläsernen Führerhaus der Fähre Michaela II. Während der Winterpause wurden in den Maschinenräumen Löschanlagen eingebaut.

Foto: ena

Pünktlich um sieben Uhr am Aschermittwoch hat Hajo Schäfer, Juniorchef des Rheinfährbetriebs Schäfer, mit der Michaela II vom Langst-Kierster Rheinufer abgelegt. „Vorher habe ich schon die Fenster im Führerhaus geputzt und die Steueranlagen entstaubt“, erzählt er. „Unser erster Fahrgast heute morgen war eine Dame im weißen Fiat 500, danach kamen die Schüler, die in Kaiserswerth die Gymnasien besuchen, und einige Stammgäste. Aber wegen des nasskalten Wetters ist eher wenig los.“

Hajo Schäfer im Maschinenraum mit der neuen, roten Löschanlage.

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Eigentlich sollte der Fährbetrieb zwischen Meerbusch und Düsseldorf bereits am 9. Februar wieder beginnen. Aber das Hochwasser hat den Saisonstart verzögert. „So konnten wir in Ruhe die Arbeiten zu Ende bringen“, sagt der Fährführer. Kurz vor Weihnachten, am 20. Dezember, haben Hajo Schäfer und sein Vater das Schiff auf die Meidericher Werft nach Duisburg gebracht. „Nach fünf Jahren war der Tüv fällig. Außerdem hatten wir noch eine Liste mit Neuerungen abzuarbeiten“, sagt der 54-jährige Meerbuscher. Insgesamt rund 70 000 Euro hat der Rheinfährbetrieb investiert, die Fahrpreise bleiben dennoch stabil. Das Schiff wurde von unten neu geteert, Antriebe, Propeller und Motoren wurden gecheckt und das Öl gewechselt, noch dazu hat die Michaela II einen frischen Anstrich bekommen. „Das machen wir während der Winterpause immer“, so Schäfer.

Die Fähre wurde auf der Werft in Duisburg von unten neu geteert. Die Seiten des Schiffs, der sogenannte Wasserpass, wurden frisch gestrichen.

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Was die Gäste an Bord allerdings nicht sehen können und womit der Geschäftsmann seinen Betrieb für die Zukunft aufstellen will, das sind die neuen Löschanlagen. Die wurden in beiden Maschinenräumen installiert, zusätzlich wurden weitere Rohre verlegt und Pumpen eingebaut. Die aufwendigen Arbeiten haben rund zwei Monate gedauert, die Abnahme zuletzt war erfolgreich. „Die Löschanlagen sind für den Fährbetrieb eigentlich gar nicht nötig“, erklärt Schäfer. „Aber damit wir künftig weiter Fahrten zum Feuerwerk in Düsseldorf machen können, war die Löschanlage Pflicht. Das Besondere an der Michaela II ist nämlich, dass sie sowohl als Fähre als auch als Fahrgastschiff auf dem Rhein eingesetzt wird. Der Fachmann erklärt den Unterschied: „Die Fähre fährt quer über den Fluss, das Fahrgastschiff längs.“

Ein Foto des Fähranlegers aus dem privaten Album von Hajo Schäfer aus den 1970er Jahren. Damals war die Stelle ein beliebter Aufenthaltsort.

Foto: Schäfer

Fähre ist mehr Freizeitattraktion als Transportmittel

Ab sofort pendelt die mehr als 25 Jahre alte Fähre also wieder täglich zwischen den beiden Rheinufern hin und her. „Mittlerweile sind wir mehr Freizeitattraktion als Transportmittel“, sagt Schäfer. „Früher, als es die Flughafenbrücke noch nicht gab, hatten wir viel mehr Autos an Bord.“ Für sein Geschäft bedeutet das, dass er aufs Wetter angewiesen ist. „Die eigentliche Saison beginnt rund um Ostern.“ An sonnigen Wochenenden ist die Fähre voll mit Spaziergängern und Radfahrern.

Deshalb hat Hajo Schäfer nicht nur seinen Fährbetrieb im Blick, sondern auch die Gegend drumherum. Dass das Ausflugslokal Langster Fährhaus beispielsweise immer noch eine Baustelle ist, bedauert er. „Ich wünsche mir, das besondere Fähr-Ambiente wieder aufleben zu lassen.“ Und er verfolgt mit großem Interesse die politische Diskussion um den Fähranleger. Dieser wurde im sogenannten Freiflächenentwicklungskonzept als „Lupenraum“ herausgestellt. Heißt: Als Areal mit besonders viel Aufenthaltspotential, das deshalb attraktiv gestaltet werden soll. „Das ist dringend nötig“, betont er. „Bei diesen Überlegungen würde ich mich gerne mit Ideen einbringen und mich freuen, wenn die Verwaltung vielleicht sogar auf mich zukäme.“

Ein einheitlicher Fahrbahnbelag rund um die Anlegestelle sei beispielsweise wichtig, außerdem Sitzgelegenheiten. „Ich kann mir auch vorstellen, den Bereich zu rekultivieren und den alten Fähranleger, wie ich ihn als Kind noch gekannt habe, wieder herzustellen. Das wäre sicherlich eine Touristen-Attraktion.“

Im städtischen Haushalt stehen aktuell 50 000 Euro für die Planung bereit. „Die Verwaltung holt zurzeit Angebote von Landschaftsarchitekten ein, die Pläne für die Neugestaltung des Fähranlegers entwickeln“, sagt Michael Betsch, Bereichsleiter Grünflächen. Dass die entsprechenden Arbeiten aber bereits in diesem Jahr beginnen, sei unwahrscheinlich.

Die Fahrzeiten: werktags 7 bis 19 Uhr, Wochenende 10 bis 18 Uhr, Telefon 02150/6530. Am Sonntag, 1. März, 10 Uhr, beginnt der Verkauf für Tickets für das Japanfeuerwerk: Karten für 69 Euro pro Person ausschließlich an Bord erhältlich.