Familie Meerbuscher Kitas bleiben überbelegt
Die Stadt baut die Kita-Plätze in diesem Jahr aus. Aber bis dahin werden Gruppen mit einem oder maximal zwei Kindern überbelegt. Der Jugendhilfeausschuss entscheidet über die Planung am 3. März.
Die Stadt baut für dieses Jahr die Zahl der Kita-Plätze um 93 auf insgesamt 2152 aus und rechnet damit, dass alle Rechtsansprüche auf einen Betreuungsplatz erfüllt werden können. Um dies zu gewährleisten, wird als Provisorium weiterhin die Kita Am Sonnengarten genutzt, darüber hinaus werden Gruppen (mit einem Kind, teilweise auch mit maximal zwei Kindern) überbelegt. Über die Planung entscheidet am 3. März der Jugendhilfeausschuss.
Wie viele Plätze wurden durch
den Kita-Navigator angemeldet?
Insgesamt gibt es 1160 Anmeldungen, 825 für Unter-Dreijährige, 335 für Kinder, die älter als drei Jahre sind. Darunter finden sich auch Anmeldungen von auswärtigen Familien, die erst noch nach Meerbusch ziehen möchten. „Manche melden auch ihr ungeborenes Kind an und bleiben dann doch erst einmal zu Hause“, so die Erfahrung von Birgit Smitmans vom Fachbereich Kindertagesbetreuung. Insofern sei der Navigator keine verlässliche Größe, um den Bedarf einzuschätzen, insbesondere bei den sehr kleinen Kindern.
Voraussichtlich in der ersten März-Woche erhalten Eltern, die sich haben vormerken lassen, aber noch keinen Vertrag geschlossen haben, eine Nachricht, sich beim Jugendamt zu melden.
Dieses versucht dann, noch freie Plätze bedarfsgerecht zu vermitteln. Zum 10. Februar warteten noch 149 Ü3-Kinder und 516 U 3-Kinder auf die Zusage für einen Betreuungsplatz.
Wie sieht die Versorgung für Kinder über drei Jahren aus?
Für die 1752 Kinder über drei Jahren gibt es in Meerbusch 1720 Plätze in städtischen Einrichtungen. Mit eingerechnet sind die beiden neuen Kitas mit jeweils sechs Gruppen in Osterath am Schweinheimer Kirchweg und in Büderich am Laacher Weg. In der Kita Am Sonnengarten werden 60 Kinder provisorisch untergebracht, bis sie im kommenden Jahr im Neubau am Weißenberger Weg in Büderich einziehen können.
Die Versorgungsquote liegt damit bei knapp 98 Prozent. Der komplette Bedarf für Über-Dreijährige wird bislang durch das zusätzliche Angebot von privaten Anbietern gedeckt.
Nachdem die Landesregierung in NRW ein zweites Beitragsfreies Kindergartenjahr ab dem Sommer beschlossen hat, rechnet die Stadt aber damit, dass das Interesse an privat-gewerblichen Angeboten abnimmt und die Nachfrage nach öffentlich geförderten Plätzen steigt.
Wie sieht das Angebot für Kinder unter drei Jahren aus?
Für die 1592 Unter-Dreijährigen gibt es 442 Plätze, dazu kommen noch einmal 702 Plätze in der Tagespflege. Die Versorgungsquote liegt damit bei 44,1 Prozent, der Jugendhilfeausschuss hatte beschlossen, dass diese mittelfristig bei 52 Prozent liegen soll. Vor allem im Bereich der Unter-Zweijährigen bestehe ein zusätzlicher Bedarf an Betreuungsplätzen, da zunehmend Eltern den Anspruch für ihre einjährigen Kinder geltend machen, heißt es in der
Vorlage der Verwaltung. „In der Vergangenheit haben wir immer eine Lösung gefunden und es geschafft, Dringliches abzudecken“, sagt Birgit Smitmans vom Fachbereich Kindertagesbetreuung. Hinzu komme, dass von Eltern, die in großen Unternehmen arbeiten, häufiger Betreuungsangebote im Betrieb genutzt werden, die es für die jüngste Altersgruppe gibt.
Wie ist die Situation bei behinderten Kindern?
Ab August werden voraussichtlich 24 Kinder mit Behinderung in den Kitas betreut. Alle, die ihren Betreuungsanspruch geltend gemacht haben, seien versorgt worden, so die Verwaltung. In integrativen Gruppen werden zehn Kinder ohne Behinderung und fünf mit Behinderung betreut. In den letzten Jahren zeichne sich die Tendenz zur Einzelinklusion ab. Dabei werden die betroffenen Kinder einzeln oder zu zweit in bestehende Gruppen integriert.
Welchen weiteren
neuen Kitas sind geplant?
Über die geplante Einrichtung am Weißenburger Weg, die 2021 eröffnen soll, sind in den darauffolgenden Jahren zusätzliche vier Kitas geplant: In Osterath und Nierst sollen jeweils eine Einrichtung mit vier Gruppen entstehen, deren Eröffnung 2022 anvisiert ist.
Auf der Böhler Erweiterungsfläche ist eine ganz neue Kita mit insgesamt sechs Gruppen geplant, mit deren Bau voraussichtlich 2022 begonnen werden soll. Am Kamper Weg/Ivangsheide in Osterath ist der Baubeginn für eine Einrichtung mit sechs Gruppen für 2025
angesetzt.