Stadtplanung Bürger planen Büderichs Mitte mit

Die CDU hatte zum offenen Workshop zum Thema Dr.-Franz-Schütz-Platz eingeladen.

Rund 40 Bürger kamen zum Ideen-Frühschoppen der CDU Meerbusch für den Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich.

Foto: Ja/Anne Orthen (ort)

Auf Antrag der CDU hat der Rat Geld für eine Planung des Dr.-Franz-Schütz-Platzes im Haushalt 2020 bereit gestellt. Doch diese Planung möchten die Meerbuscher Christdemokraten nicht ohne die Bürger erstellen. Daher hatten sie am Sonntagvormittag zu einem Ideen-Frühschoppen ins Gasthaus Krone eingeladen. Rund 40 Bürger waren gekommen, um ihre Vorstellungen und Wünsche einzubringen.

Der zentrale Platz in Büderich wird derzeit vornehmlich zum Parken genutzt. „Doch er ist gleichzeitig das gesellschaftliche Zentrum des Ortes“, unterstrich Felix Nieberding, CDU-Stadtteilbeauftragter von Büderich. Die Schützen veranstalten dort ihr jährliches Schützenfest mit Kirmes, zweimal in der Woche findet ein Wochenmarkt statt, Winterwelt und Sonnenblumensonntag ziehen viele Besucher an. „All das müssen wir berücksichtigen“, so Nieberding. Ein gelungener Platz könne eine Wohlfühloase zum Auftanken sein, wenn er die vielfältigen Interessen berücksichtigt.

Nicht zum ersten Mal wird über das Zentrum von Büderich debattiert. Vor rund 18 Jahren, zu Zeiten von Bürgermeister Dieter Spindler, gab es bereits fertige Pläne mit einer Randbebauung inklusive Ladenlokale und einem Bürgersaal. Doch aufgrund einer nicht vorhersehbaren Steuerbelastung musste die Stadt von einer Realisierung absehen. „Diese Planung ist heute überholt“, sagt CDU-Chef Werner Damblon. Schon allein deshalb, weil inzwischen die Büdericher Mediathek gebaut wurde. Was können sich die Bürger heute für den Platz vorstellen? Neue Pflasterung, Wasserelemente, Beleuchtung, eine Möblierung, technische Infrastruktur, mehr Grün, eine Randbebauung und gastronomische Angebote standen auf der Angebotspalette der CDU.

Die wichtigste Frage: „Wollen wir die Fläche weiterhin als Kirmesplatz nutzen?“. Sie wurde beim Frühschoppen durchweg mit „Ja“ beantwortet.

Wenn man das Schützenfest verlagere, würde es Schaden nehmen. Die größte Kirmes von Meerbusch gehöre ins Zentrum des Dorfs. Allerdings sei man kompromissbereit, sagte Schützenpräsident Peter Gröters. Man wolle durchaus mitarbeiten, die Lebensqualität auf dem Platz zu verbessern. Dazu bietet sich vor allen Dingen der vordere Bereich Richtung Dorfstraße an. Darüber waren sich die Bürger einig. Dass der hintere Bereich weiterhin zum Parken genutzt werden solle, war auch unstrittig. Besonders deshalb, weil seit der Parkraumbewirtschaftung viele Autos in die Seitenstraßen ausweichen. Um genügend Platz für die Kirmes zu haben, solle man den Bereich zum Hallenbad hin besser nutzen, wurde vorgeschlagen. Beim Kirschblütenfest im vergangenen Jahr habe das hervorragend geklappt. Um die Verbindung optisch zu verbessern, wurde angeregt, die Büsche an der Büdericher Allee zu entfernen und die Straße abzubinden, so dass eine fußläufige Verbindung entsteht. „Wenn wir die Parkplätze auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz neu und besser anordnen, werden wir mit Sicherheit mehr Parkmöglichkeiten schaffen können“, zeigte sich Gerd van Vreden überzeugt. Ganz auf das Parken zu verzichten, schien ihm und vielen Anwesenden unmöglich: „Dieser Platz ist ein Luxus, ein Stück Kultur für Büderich. Ein Alleinstellungsmerkmal!“

Nur ein Bürger wies auf ein Problem hin, das besonders Büderich belastet: „Wir müssen den Verkehr und das Parken auf ein Minimum reduzieren“, forderte er. Wie eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität im vorderen Bereich – außer mit einer neuen Pflasterung – gehen könnte, machten zwei Bürger an den Beispielen Barbarossaplatz in Oberkassel und Willicher Kirchplatz deutlich. In Oberkassel wurden die Parkplätze in eine Tiefgarage verbannt, in Willich der verkehrsfreie Platz mit großzügigen Holzbänken möbliert, die man beim Schützenfest entfernen kann. Ein Wasserspiel sprudelt aus dem Boden. Einige konnten sich zudem für mobile Gastronomie erwärmen. Auch die Eisdiele könnte besser auf dem Platz untergebracht werden, hieß es. Denn wer will schon sein Eis direkt neben parkenden oder Parkplatz suchenden Autos essen?