Meerbuscher sind selten verschuldet

Der neue Schuldneratlas von Creditreform zeigt: Meerbusch hat von allen Städten und Gemeinden im Raum Düsseldorf die geringste Schuldnerquote.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Schuldnerquote in Meerbusch liegt im neuen Schuldneratlas 2014 der Auskunftei Creditreform bei 7,14 Prozent. Das ist zwar ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 1,4 Prozent — dennoch bleibt Meerbusch „Klassenprimus“: In keiner anderen Kommune des Großraums Düsseldorf — einschließlich des Rhein-Kreises Neuss und des Kreises Mettmann — ist der Anteil der überschuldeten Haushalte geringer als in Meerbusch.

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Rainer Bovelet, Konjunkturforscher

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„Die Gründe dafür liegen auf der Hand“, sagt Rainer Bovelet, wissenschaftlicher Leiter „Konjunkturforschung Regional“ für die Creditreform: „Zu den häufigsten Gründen für Überschuldung zählen Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung und Trennung sowie übermäßiger Konsum. Von Arbeitslosigkeit sind die Meerbuscher unterdurchschnittlich stark betroffen, der Anteil der Hartz-IV-Bezieher ist gering — das finanzielle Polster vieler Meerbuscher ist dicker als andernorts.“

Dabei gibt es innerhalb Meerbuschs durchaus Unterschiede. Die niedrigste Schuldnerquote gibt es im Stadtteil Langst-Kierst. Dort hat nur jeder 33. Einwohner Probleme, seine Rechnungen zu bezahlen. Die höchste Schuldnerquote hat Creditreform im einwohnerstärksten Stadtteil Büderich ausgemacht: Dort hat jeder 13. Einwohner Schwierigkeiten, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

In drei Stadtteilen — Lank-Latum, Langst-Kierst und Bösinghoven — ging die Schuldnerquote gegenüber dem Vorjahr zurück; am deutlichsten in Langst-Kierst mit einem Minus von 9,7 Prozent. Zugenommen haben die Schuldnerquoten hingegen in den vier Stadtteilen Büderich, Strümp, Ilverich und Nierst. Am stärksten in Strümp mit einem Plus von elf Prozent gegenüber 2013. In Osterath blieb die Schuldnerquote konstant auf dem Niveau des Vorjahres

Die von der Auskunftei verwendete Schuldnerquote fasst zwei Werte zusammen: Die „harte“ Schuldnerquote, die Privatinsolvenzen und abgegebene eidesstattliche Versicherungen umfassen. Und die „weiche“ Schuldnerquote, in die Fälle von problematischem Zahlungsverhalten einfließen.

Bovelet: „In den vergangenen Jahren haben wir eine Zunahme der harten Schuldnerquote festgestellt.“ In Meerbusch stieg nämlich die „harte“ Schuldnerquote in 2014 gegenüber 2013 um 5,4 Prozent an, waährend die „weiche“ Schuldnerquote sogar um 5,7 Prozent zurückging.