Meerbuscher wehren sich gegen die Hafenanbindung

Planungsdezernent bekommt keine Unterstützung von den Anwohnern.

Meerbusch. Dass der Rheinhafen Krefeld nach seiner Teilprivatisierung steigende Umschlagzahlen verzeichnet, können viele Bewohner von Nierst und Lank-Latum täglich hören und sehen: Wenn die Lastwagen über die Uerdinger Straße durch Meerbusch zur Autobahnauffahrt der A44 donnern.

Eine echte Südanbindung des Hafens an die Autobahn fehlt seit Jahren. Auf Einladung des Lanker Arbeitskreises der CDU sprach Krefelds Planungsdezernent Martin Linne jetzt im Bürgerhaus Lank über die Situation des Hafens — und die strittige Frage der Autobahnanbindung. Mehr als 100 Besucher kamen, viele mit Transparenten gegen eine Straßenführung auf Meerbuscher Stadtgebiet.

„Bis zum Jahr 2030 wird sich der Güterverkehr verdoppeln“, berichtete Linne. Zumal: „Wir haben ein großes Gelände am Hafenbecken an einen Logistiker vermarktet, ein weiterer Abschluss wird noch in diesem Jahr erfolgen. Dann ist der Rheinhafen eigentlich fast komplett vermarktet.“ Geplant sei neben der Fertigstellung der Hafenringstraße unter anderem ein großer Kreisverkehr. Problem: Zurzeit kommen die Lkw-Fahrer via Meerbusch schneller zur Autobahn als auf Krefelder Stadtgebiet.

Linne stellte deshalb Überlegungen vor, die Autobahnanbindung auf Meerbuscher Stadtgebiet über die K1 an Ossum vorbei herzustellen. Dies entlaste auch Lank. Zwar steht im Krefelder Flächennutzungsplan eine Autobahn-Anbindung auf Krefelder Stadtgebiet.

„Die führt aber durchs Flora-Fauna-Habitat-Gebiet; in unserem neuen Flächennutzungsplan taucht diese Anbindung deshalb nicht mehr auf“, sagte Linne. CDU-Ratsherr Hans-Werner Schoenauer kritisierte die Krefelder Überlegung: „Das FFH-Gebiet umfasst nicht den gesamten Krefelder Süden. Man könnte die Strecke nördlich davon führen, wo sich bereits ein Weg für landwirtschaftliche Fahrzeuge befindet“, sagte er.

Andere Besucher befürchteten eine Feinstaub-Belastung durch die Lkw. Wenig Erfolg hatte Linne auch mit seinem Bemühen, für ein interkommunales Gewerbe zu werben. „Wir würden auf die Barrikaden gehen“, entgegnete Hans Wilhelm Weber vom Bürgerverein Nierst. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) erklärte: „Es gibt einen ablehnenden Ratsbeschluss zum Ausbau der K1 — und Gewerbeflächen dürfen laut Gebietsänderungsvertrag in Krefeld nur bis 500 Meter an Meerbuschs Stadtgrenze heran ausgewiesen werden.“