Meerbuscher zu Gast bei Fahrradfreunden aus Kerken

Die vierte Radtour mit der Fahrradpartnerstadt war ein voller Erfolg.

Foto: Kirchholtes

Nachdem eine Gruppe aus Kerken im vergangenen Jahr die Rheinseite von Meerbusch kennengelernt hatte, machten sich am Samstag 32 Meerbuscher mit dem Rad auf, das niederrheinische Gebiet mit holländischem Einschlag im Kreis Kleve zu erkunden. Treffpunkt war Aldekerk, der neben Nieukerk größte Ortsteil der Gemeinde mit rund 12 500 Einwohnern.

Am Bahnhof trafen sich die Gäste mit einer Gruppe Kerkener Radfahrer unter Leitung von Bürgermeister Dirk Möcking, der die Meerbuscher ganz lyrisch mit dem Mörike-Gedicht „Frühling lässt sein blaues Band“ willkommen hieß. Mit angereist war Meerbuschs Erster Beigeordnete Frank Maatz, der verriet, dass er vorab trainiert habe, um den Rundkurs zu schaffen. Denn eigentlich sei Joggen seine Spezialität.

Er brauchte sich jedoch keine Sorgen zu machen, denn es standen genügend Leih-Pedelecs zur Verfügung. Nachdem die Gäste vor zwei Jahren die Dörfer von Kerken erkundet hatten, ging es dieses Mal in die freie Landschaft, von Kirche zu Kapelle, von Heiligenhäuschen zu Bildstock. Dazwischen schweifte der Blick über Wiesen und Felder sowie Gutshöfe. „Das waren früher Rittergüter oder kirchliche Güter“, so Niederrhein-Guide Wilfried Küsters.

Da passte die Anekdote gut ins Bild, dass einstmals der Priester am Magdalenenkloster per Gericht eine höhere Bezahlung erzwingen musste: Zusätzlich zum mageren Gehalt gab es den geräucherten Schinken eines Schweines. Auch während der Säkularisierung wussten sich die Klosterfrauen zu helfen. Sie kauften einfach das Gebäude mit Grundbesitz vom französischen Staat zurück.

Weiter ging die Tour durch naturbelassene Bruchlandschaften, die weitläufige Aldekerker Platte und am Eyller See vorbei. Auch ein Apfelparadies lag an der Wegstrecke, nämlich der Omselshof, an dem die Gruppe mit Kaffee, Kuchen und selbst erzeugtem Apfelsaft bewirtet wurde. „Wir finden die Tour richtig klasse“, sagten Marion und Thomas Giesler aus Lank, die erstmalig an dem Fahrradprojekt teilnahmen. Alles sei toll organisiert. Es falle ihnen auf, dass die Landschaft viel offener als in Meerbusch sei. Man könne längere Strecken radeln, ohne gleich wieder auf Bebauung zu treffen. „Es ist auch erstaunlich, dass die Kapellen meist von Nachbarschaften oder Bruderschaften gepflegt werden.“ Ein gutes Beispiel dafür gab es zum Abschluss der 35 Kilometer langen Tour. Die St. Hubertuskapelle in Obereyll wurde erst vor zehn Jahren von der St. Hubertus-Bruderschaft Eyll errichtet, die dafür keinen Cent von der Kirche erhielt. Auf dem Plätzchen vor der Kapelle gab es für alle Besucher von der stellvertretenden Bürgermeisterin Renate Fürtjes Bauerneis.