Rekord-Auktion des Lions Clubs
Bei der Kunstauktion kamen gestern mehr als 50 000 Euro zusammen.
Die vierte Kunstversteigerung des Lions Clubs Düsseldorf-Meererbusch zog viele interessierte Bieter und Besucher an. „Mich beeindruckt die Fülle an Werken, die hier zusammengetragen wurden“, sagte Auktionarin Gudrun Klemm, „von Akademie-Studenten bis zu den ganz großen Namen wie Mataré und Beuys.“ Über knapp zwei Stunden schlug die Expertin von Christie’s am Sonntag in der Scheune des Golf-Clubs Meerbusch mit ihrem Hämmerchen zu. Parallel zu der Versteigerung von 49 Werken gab es eine stille Auktion, bei der die Bilder an den jeweils höchsten Bieter fielen. Am Ende summierte sich die Gesamtsumme auf 50 000 Euro.
„Es geht wie immer ums liebe Geld“ hatte Club-Präsident Ulrich Solbach schon bei seiner Begrüßung betont. Nutznießer der Charity-Veranstaltung unter Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage war diesmal eine Initiative der Hospizbewegung Meerbusch („Keine Angst vor dem Traurigsein — Trauerbewältigung für Kinder und Jugendliche“). Der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Stoffel äußerte die Hoffnung, das Publikum werde mit vollem Herzen und vollem Portemonnaie bieten. Er umriss in seiner Ansprache die Arbeit des Vereins: „Seit 25 Jahren begleiten wir Schwerstkranke und Sterbende. Wenn Kinder und Jugendliche den Tod von Eltern oder Geschwistern verkraften müssen, ist eine empathische Betreuung besonders wichtig.“ Angelika Mielke-Westerlage würdigte die Auktion als Tragpfeiler für bürgerschaftliches Engagement in der Stadt. Der Zweck sei gut gewählt, sie habe hohen Respekt vor der Arbeit der Hospizbewegung.
Charmant und nachdrücklich präsentierte Gudrun Klemm die Werke und ihre Schöpfer. Dabei entging ihr nichts. „Ich sehe, Ihre Frau hat genickt“, rief sie einem unentschlossenen Bieter zu. Häufig fiel die Frage: „Wer geht einen Schritt weiter?“ Tatsächlich wurde manches Gebot dann weiter nach oben getrieben. Beim für 7000 Euro offerierten großformatigen „Punk“ von Meral Alma rührte sich zunächst keine Hand. „Das Geld ist zu 100 Prozent für den guten Zweck bestimmt, da dürfen wir uns nicht lumpen lassen“, insistierte die Auktionarin. Wieder passierte nichts. Das Bild wurde (wie einige andere auch) in die „stille Aktion“ integriert und fand dann doch noch einen Käufer. Gespannt verfolgte Sonja Mataré die Versteigerung zweier Nachlassdrucke ihres Vaters, die nach Originalen von 1933 mit je 20 Abzügen 1987 zum 100. Geburtstag von Ewald Mataré herauskamen. „Liegende Kuh (nach links)“ und „Liegende Kuh (nach rechts“) kletterten auf 2600 und 2400 Euro. Weit dahinter blieb mit 600 Euro „Gesellschaftsformen“ von Joseph Beuys, eine zur Documenta 1972 gefertigte signierte Plastiktragetüte aus Polyethylen.