Neue Gesamtschule in Osterath?
Die Realschule Osterath soll aufgelöst werden. Meerbusch will dort mit der Stadt Kaarst ab 1. August 2016 eine Verbandsgesamtschule betreiben.
Bereits im kommenden Jahr könnte eine zweite Gesamtschule in Meerbusch ihren Betrieb aufnehmen. Darüber wird Frank Maatz, Erster Beigeordneter, Meerbuschs Politiker in der nächsten Sitzung des Schulausschusses informieren. Seit Jahren fordern Eltern eine zweite Gesamtschule für Meerbusch, weil die Maria-Montessori-Gesamtschule in Büderich Meerbuscher Schüler mangels Kapazitäten abweisen muss.
So sieht der Plan aus: Gemeinsam mit der Nachbarstadt Kaarst soll eine sogenannte Verbandsgesamtschule betrieben werden — im Gebäude der Realschule Osterath. Diese Gesamtschule soll vierzügig werden. Damit ausreichend Anmeldungen sichergestellt werden können, müsste die Realschule Osterath sukzessive aufgelöst werden. Die vor knapp zwei Jahren gegründete vierzügige Gesamtschule in Kaarst-Büttgen musste fürs kommende Schuljahr 30 Schüler abweisen.
Maatz hatte bereits im März angekündigt, dass er mit Nachbarkommunen Möglichkeiten einer Kooperation ausloten will. Damals hatte er eine tragfähige Lösung fürs Schuljahr 2017/18 avisiert. Der Plan sieht nun vor, dass die zweite Gesamtschule bereits am 1. August 2016 in Betrieb gehen kann.
Zuvor allerdings muss das Gebäude noch umgebaut werden. „Obwohl durch den Verzicht auf das Angebot der Schulform Realschule grundsätzlich genügend Räume vorhanden sind, wird sich ein Bedarf für Umbauinvestitionen ergeben“, erläutert Frank Maatz. „Er ist in erster Linie im Bereich der Ganztagsräume, der Mensa sowie bei den Fachräumen zu erwarten.“
Der Profil-Schwerpunkt der neuen gemeinsamen Verbandsgesamtschule soll so gewählt werden, dass sie die wegfallenden Hauptschule und Realschule mindestens gleichwertig ersetzt, kündigte Maatz an. Sowohl Seiteneinsteigerklassen als auch inklusiver Unterricht sind vorgesehen.
Pläne für eine zweite Gesamtschule gibt es schon lange. Sie erwiesen sich jedoch nicht als tragfähig, weil die Bezirksregierung erwartet, dass ein Bedarf für mindestens 100 Schüler über einen Zeitraum von fünf Jahren nachgewiesen werden muss.
Meerbusch kam im Schnitt auf einen Bedarf für 82 Schüler — und rechnet ab 2018 mit sinkenden Schülerzahlen an den weiterführenden Schulen. Vor zwei Jahren verfolgte die Stadtverwaltung deshalb den Plan, im Gebäude der Realschule eine Dependance der Maria-Montessori-Gesamtschule einzurichten. Dort sollten Schüler der Sekundarstufe eins unterrichtet werden. Doch aus diesen Plänen wurde nichts — zumal die Genehmigungsbehörde auch der Idee, eine Dependance im Hauptschulgebäude in Osterath einzurichten, wegen der großen Entfernung zur Büdericher Gesamtschule eine Absage erteilt hatte. Ob die Bezirksregierung der neuen Idee zustimmt, soll sich am Donnerstag im Rahmen einer Schulträgerberatung bei der Bezirksregierung in Düsseldorf entscheiden.