Neuer Anlauf für Friedwald
Gesellschaft Friedwald und Waldbesitzer von der Leyen stellen Antrag an die Politik.
Meerbusch. Waldbesitzer Friedrich Freiherr von der Leyen und die Friedwald-Gesellschaft unternehmen einen neuen Anlauf und stellen einen Antrag für einen Friedwald in Meerbusch. Als Standort ist nach wie vor der Meerer Busch ausgeguckt, im Besitz des Freiherrn, zwischen Büderich und Bovert gelegen.
Das Friedwald-Konzept in Meerbusch: Von der Leyen will der Gesellschaft ein etwa 42 Hektar großes Waldstück, mitten im Meerer Busch gelegen, zur Verfügung stellen. Unterhalb der Bäume können bis zu zehn Urnen begraben werden, die sich innerhalb weniger Monate auflösen. Jeglicher Grabschmuck ist verboten. „Die Grabpflege übernimmt die Natur“, betonten Vertreter der Friedwald, als sie das Konzept vor einem Jahr vorstellten.
Menschen können sich zu Lebzeiten einen Baum aussuchen, Familien einen Familienbaum wählen. Es gibt anonyme Grabstellen, aber auch solche, wo kleine Schilder den Namen der Verstorbenen nennen. Mit zwei bis drei Beisetzungen pro Woche rechnet Stephan Martini von der Friedwald-Gesellschaft.
Die Stadtverwaltung fürchtet Einnahmeausfälle, wenn die Grabstellen auf den Friedhöfen nicht belegt werden. Unnötig, betont Martini im Gespräch: „Sofern es für die Stadt zu Einnahmeausfällen kommt, werden wir diese ausgleichen.“ Das Modell habe sich bewährt, Vereinbarungen seien Verhandlungssache.
Üblicherweise würden die Kommunen zu einem festgesetzten prozentualen Anteil an den Einnahmen der Friedwald-Gesellschaft beteiligt. Wirtschaftlich sieht Martini eher Vorteile: „Mit einem Friedwald in Meerbusch würde der erste Bestattungswald in der Region Niederrhein entstehen und damit Interessenten weit über die Stadtgrenze hinaus ansprechen. Das käme auch der örtlichen Gastronomie zugute.“
Martini hofft, dass die Politiker den Antrag positiv bewerten und die Stadtverwaltung mehrheitlich beauftragen, das Gespräch mit der Friedwald-Gesellschaft und Friedrich Freiherr von der Leyen zu suchen.
„Mit einem Friedwald im Meerer Busch können wir das Waldgebiet auch in Zukunft so gestalten, wie die Bürger es gerne erleben: als Wald mit imposanten und interessanten Baumpersönlichkeiten und guten Wegen, in dem man sich ungestört erholen kann“, betont Freiherr von der Leyen. Sportler und Spaziergänger könnten das Gebiet nach wie vor uneingeschränkt nutzen, sagt Martini.