Neuer Beigeordneter liest schon morgens im Zug die ersten Akten

Michael Assenmacher leitet seit Oktober das Technische Dezernat.

Neuer Beigeordneter liest schon morgens im Zug die ersten Akten
Foto: Ulli Dackweiler

Samstage waren Vätertage, als Michael Assenmacher ein kleiner Junge war. Sein Vater leitete in der 2000 Jahre alten 30 000-Einwohner-Stadt Andernach in Rheinland-Pfalz das Baurechtsamt. „Damals stand gerade die Altstadtsanierung an, und mein Vater hat mich oft zu den Baustellen mitgenommen. Das Thema Bauen hat mich damals fasziniert“, sagt er.

Die Faszination ist geblieben, sie hat den heute 49-Jährigen Architektur studieren lassen. Seit vergangenem Monat ist Assenmacher Meerbuschs neuer Planungsdezernent, der Meerbusch-Pin haftet bereits am Revers seines Anzugs. Der Diplom-Ingenieur, dessen Eltern und Frau aus dem Rheinland stammen, arbeitete nach Ende seines Studiums an der Universität Stuttgart 1995 zunächst in der Privatwirtschaft. „Anfang der 1990er Jahre hat unser Büro in Baden-Württemberg zahlreiche Pflegeheime gebaut, auch in den Neuen Bundesländern waren wir sehr aktiv.“ Vor zwölf Jahren wechselte Michael Assenmacher von der Privatwirtschaft in die Verwaltung, wurde zunächst Technischer Betriebsleiter der Städtischen Gebäude Esslingen, war gut zwei Jahre lang Erster Beigeordneter der 20 000-Einwohner-Stadt Laupheim und arbeitete zuletzt als Baubürgermeister der 37 000-Einwohner-Stadt Ostfildern.

„Punktlandungen“, sagt der neue Technische Beigeordnete, „sind mein Beruf.“ Er sagt es mit zurückhaltender Stimme, aber in entschiedenem Tonfall. Das betreffe Fertigstellungszeiträume ebenso wie die Einhaltung des Budgets. „Schließlich arbeiten wir mit Steuergeldern.“ Noch pendelt Assenmacher, dessen Dezernat rund 75 Mitarbeiter hat, von Andernach zu seinem Büro im Technischen Rathaus, nutzt die Zeit im Zug, um Akten zu lesen. Doch schon bald will er seine Frau und die zwei Kinder nachholen und auch in Meerbusch wohnen.

Als Assenmacher vorzeitig den Job als Baubürgermeister in Baden-Württemberg aufgab, begründete er das vor allem mit seinem Wunsch, zurück ins Rheinland zu kommen. „Die Menschen hier sind so freundlich, man kommt schnell miteinander ins Gespräch.“