Neues Kino-Zeitalter in Lank
Betreiber Markus Köther will die Top-Filme im Wasserturm jetzt schneller zeigen.
Lank. „Unser Kino hat einen kulturellen Auftrag“, sagt die zuständige Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage — also kein Kommerzkino, sondern Filmkunst. Diesem Auftrag will Markus Köther, neuer Betreiber des Kinos am Wasserturm, auch gerne nachkommen. Er bringt dafür die besten Voraussetzungen mit. Nicht nur, dass er Meerbuscher und Mitglied der Schützenkompanie Bravehearts ist, er hat auch gute Beziehungen in der Kinoszene.
„Mein Schwiegervater hat mal zu den Großen der Branche gezählt“, verrät er. Er selbst betreibt erfolgreich einige Filmstätten und gibt nun auch in seiner Heimatstadt den Startschuss in die digitale Kinowelt. Die Zeiten des flimmernden „Filmgenusses“ sind dann in Lank Geschichte. Mit der Anschaffung eines 45 000 Euro teuren Filmprojektors durch die Stadt wurden die Weichen gestellt.
„Das Land, der Meerbuscher Kulturkreis und das Lotumer Buretheater haben Geld beigesteuert, so dass für die Stadt nur noch ein Betrag von 23 500 Euro blieb“, freut sich Mielke-Westerlage. Ein Blick in das Vorführstudio zeigt jede Menge Technik und Filme, die zwar wie eine Videokassette aussehen, die aber viel schwerer in der Hand wiegen.
„Für jeden Film bekomme ich einen sogenannten Freigabeschlüssel per E-Mail aus London geschickt“, erklärt Köther. Denn es werden von den Filmen keine Kopien mehr gezogen, diese werden jetzt nur noch freigeschaltet. Was für den Zuschauer in Lank bedeutet, dass er nicht mehr monatelang warten muss, bis eine Kopie zur Verfügung steht, sondern dass er theoretisch sofort einen neuen Film sehen kann. Allerdings sind in der Praxis erst die großen Kinos am Zuge. Die Meerbuscher kommen nach einem Monat an der Reihe, schätzt Köther.
Das erste Programmblatt verheißt schon einige Höhepunkte. Wie am Premierentag, 6. Mai, um 17 und 20 Uhr, wenn der Oscar-prämierte Film „Twelve years a slave“ gezeigt wird. Danach folgen zum Beispiel „Dallas buyers club“ (13. Mai) oder „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg“ (15. Juli). Kinotag ist weiterhin der Diens-tag. Jedoch kommt als Familientag hin und wieder der Sonntag hinzu. Am 25. Mai wird „Rio 2“ und am 27. Juli „The Lego movie“ gezeigt. An diesen Tagen wird auch die Popcornmaschine angeworfen, um eine richtige Kinoatmosphäre zu schaffen.
Die Preise bleiben moderat: 6 Euro für Erwachsene (bei Überlänge 6,50 Euro) und 5 Euro für Kinder. Köther und Mielke-Westerlage sind sich sicher, dass sich so die zuletzt blamablen Zuschauerzahlen von 2500 bei 92 Filmen leicht toppen lassen.