Onleihe der Stadtbibliothek wird immer öfter genutzt
46 Prozent der 5318 Leser mit Bibliotheksausweis leihen bereits von zu Hause aus.
Rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr daheim am PC aus einem Angebot von Büchern, Audios, Videos sowie Zeitungen und Zeitschriften auswählen und Inhalte für einen begrenzten Zeitraum herunterladen: Das ist die Onleihe. Über die Stadtbibliothek Meerbusch ist das „Ausleihen“ von elektronischen Medien seit rund einem Jahr möglich — und es wird immer beliebter. „Die Nachfrage nach unseren Info-Veranstaltungen, in denen erläutert wird, wie Onleihe funktioniert, ist riesig“, berichtet Stadtbibliotheksleiterin Hildegard Bodden-Omar. Nach ihren Angaben haben im vergangenen Jahr von 5318 Lesern mit Bibliotheksausweis 46 Prozent Onleihe benutzt — Tendenz steigend.
Vor allem bei Frauen und Männern im Alter von 50plus stößt die Onleihe auf eine positive Resonanz. Allerdings: Nicht alle Werke, die in den Regalen der Stadtbibliothek stehen, gibt es auch als elektronische Bücher: „Das Angebot an Lizenzen ist abhängig von der Bereitschaft der Verlage, ihre Titel als E-Books zur Verfügung zu stellen.“
Digitale Medien machen derzeit nur sechs Prozent des Bestands der Stadtbibliothek aus. Das Angebot umfasst 76 534 Medien (Stand: 31. Dezember 2014), darunter neben Büchern auch Zeitschriften oder sogenannte „Non Books“ wie CDs oder Spiele.
Groß ist auch das Angebot an Kinder- und Jugendbüchern — es macht 26 Prozent des Bestandes aus. Regelmäßig kommen Gruppen aus Kindertageseinrichtungen sowie Grundschulen. So soll schon den Kleinsten das Lesen nahegebracht werden — was sich positiv auf ihre Sprachentwicklung auswirkt. Allerdings: Um ein Kind an Bücher heranzuführen, braucht es Anreize durch Eltern und ältere Geschwister, so Bodden-Omar: „Das sind die lesenden Vorbilder in der unmittelbaren Nähe des Kindes.“
Das Angebot wird regelmäßig erneuert. Für den Erwerb neuer Medien steht pro Jahr ein Betrag von 123 000 Euro zur Verfügung. Die Kriterien, nach denen Werke gekauft werden, richten sich nach Nachfrage und öffentlicher Diskussion. Manchmal sind Bücher auch einfach verschlissen und müssen ausgetauscht werden. „Ein Buch ist durchschnittlich nach etwa 60 Entleihungen verbraucht“, so Bodden-Omar.
Die Stadtbibliothek wird gut angenommen, davon ist Bodden-Omar überzeugt. Die Zahl von 5318 angemeldeten Lesern — rund zehn Prozent der Bevölkerung — sagt nur bedingt etwas über die Nutzung aus: Die tatsächliche Besucherzahl lag im vergangenen Jahr bei 126 524 Personen. Auch Gäste ohne Ausweis können kommen und in der Bibliothek stöbern.