Peter Vohralik unterrichtet Zauberlehrlinge im Magic Room

Seit seiner Kindheit ist Peter Vohralik von der Zauberei begeistert. „Aber wer nicht?“, fragt er. Stimmt. Aber nicht jeder 45-Jährige macht daraus einen Nebenberuf. In seinem Atelier in Lank an der Claudiusstraße 24 hängen Bilderrahmen zum Trocknen, in den Regalen stehen verbeulte Farbtuben.

Foto: Ulli Dackweiler

Im Raum verteilt liegen Zauberkoffer mit zig Kartenspielen, Schwammbällen oder einer Schatulle, die Dinge verschwinden lässt. Vohraliks Betrieb „Profil — ein Raum für Kunst“ bietet nun auch Zauberei in Vorführungen und Kursen an. Seit dem Jahr 2001 fertigt Peter Vohralik in Lank Bilderrahmen an. Nach und nach folgten weitere Sparten, darunter Vergoldung, Bilder, Fotos, Wandgestaltung und Malkurse.

Mit „Magic Room“ erfüllt sich Vohralik nicht nur einen Kinderwunsch. „Malschulen schießen aus dem Boden“, sagt er. Gegen die Konkurrenz stellt sich Vohralik breit auf. Bei der Frage nach dem Alter stöhnt er: „Wenn man sich weigert, erwachsen zu werden, klingt die Zahl gar nicht gut.“ Ein ewiger Kindskopf, das sei er lieber. Malkurse lockert Vohralik oft mit Zauberei auf: „Es hilft, wenn die Kinder unruhig werden.“ Als er im vergangenen Winter einen stümperhaften Auftritt eines Zauberers sah, packte ihn der Ehrgeiz: „Das kann ja sogar ich besser!“

Aus dem Stegreif beherrscht der Künstler etwa 40 Tricks. Wenn er übt, deutlich mehr. Vohralik versucht, möglichst viel Equipment für seine Tricks selbst zu bauen. Zuletzt tüftelte er an einer Röhre, um seinen Arm zu entzweien: „Den linken Arm, den Rechten brauche ich noch“, erklärt Vohralik. Versteht sich. Durch das Massivholz ist die Röhre ziemlich schwer. Es gibt einen Hüfthalter.

Peter Vohralik, Zauberer

Wer sich auf die Zauberei einlässt, staunt über Schwammbälle, die hinterm Ohr verschwinden oder über ein Seil balancieren. Über die penetrante Karte „Herz Sieben“, die immer oben auf dem Stapel liegt. Fingerfertigkeit, das Talent zum Quatschen zählen. Damit Tricks gelingen, muss der Zauberer die Aufmerksamkeit des Publikums lenken. Klar will jeder den Trick auflösen. Ein guter Zauberer verhindert den Durchblick. Vohralik schaut oft wie ein Schüler auf andere Zauberer. Vor seiner Frau, seinen drei Kindern und seiner Mitarbeiterin im Atelier probt Vohralik Tricks.

Die Kosten für eine Aufführung oder Schulung liegen bei 45 Euro aufwärts. Das Programm stellt Peter Vohralik je nach Altersklassen, Veranstaltung und Länge zusammen. In Zauberkursen lehrt er Interessierte erste Tricks und bastelt weitere. Zwei sehr wichtige Regeln für die Schüler: „Zeige einen Trick nur einmal“, sagt Vohralik. Und: „Verrate niemandem, wie der Trick funktioniert.“