Platz an der Kirche: Bagger legt Fundament frei

Der Platz an der Kirche wird umgestaltet, die Weinschenke wartet darauf.

Foto: Marc Ingel

Lank. Wenige Tage, nachdem der Bauausschuss zugestimmt hat, dass die Pfarrei Hildegundis von Meer wieder über ihr Grundstück zwischen Kirche und Hauptstraße verfügen kann, sind die Bauarbeiten im Gang. Die Überbleibsel einer romanischen Kirche und einer noch älteren Saalkirche aus karolingischer Zeit neben St. Stephanus werden ausgegraben, gesichert und wieder zugeschüttet. Ihre Strukturen werden auf dem Kirchplatz, der darüber neu angelegt wird, sichtbar gemacht. Eine Infotafel soll Passanten in Stichworten die Historie des Platzes nahebringen.

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Die Folgen für die Stadt sind überschaubar: Wendefläche und ein Parkplatz entfallen, ein Stück Fußweg muss neu angelegt werden.

Für den Heimatkreis ist es ein ambitioniertes und teures Projekt: NRW-Stiftung Kultur (20 000 Euro), Landschaftsverband Rheinland (20 000 Euro), Rhein-Kreis Neuss, Sparkassenstiftung, die Stadt Meerbusch und ein Sponsor beteiligen sich an den Kosten des 180 000 Euro teuren Projekts. Mit zwei Monaten Bauzeit rechnet der Heimatkreis. Mitte Juli will man den Freunden aus Missouri den Platz präsentieren. „Deren Vorfahren, die einst nach Amerika auswanderten, haben schließlich noch die Vorgängerkirche besucht“, sagt Franz Jürgens, Geschäftsführer des Heimatkreises Lank auf Nachfrage.

Weniger erfolgreich verläuft die Entwicklung in der Alten Weinschenke am Marktplatz, nur wenige Meter weiter. Bauunternehmer Peter Schotes, der zurzeit das Nachbarhaus Nr. 21 saniert, will als Investor die Weinschenke und alle Nebengebäude neu gestalten. Die Gastwirtschaft im Haus am Markt soll erhalten bleiben, die Säle im hinteren Bereich und Anbauten sollen abgerissen und ebenfalls zu Wohnungen umgebaut werden. Nach Auffassung von Schotes bestand darüber Einvernehmen: „Mit der Verwaltung war ich klar.“ Warum Dezernent Just Gérard ihm jetzt das Stopp-Schild zeige, sei ihm unklar. „Ich weiß nicht, wo ich dran bin.“

Just Gérard nennt konkrete Gründe. Die gastronomische Nutzung der denkmalgeschützten, 135 Jahre alten Gaststätte, Zeugin der Entwicklung des Gaststättenwesens in Lank, müsse „lebensfähig“ erhalten bleiben. Ein Bistro mit Mikrowelle würde diesen Bedingungen nicht genügen. Das vorliegende Konzept sei in diesem Punkt uneindeutig. Außerdem müsse die historische Fassade angemessen gestaltet werden. Als „völlig willkürlich“ und ohne Bezug zur Umgebung kritisiert er den vorgesehenen „Wohnturm“ an der Gonellastraße.