Kaffemone: „Das verflixte siebte Jahr war für mich grenzwertig“
Terrassengebühr und Leerstände in Lank machen auch dem gut gehenden Kaffeemone zu schaffen.
Lank. Es gibt wohl kaum ein Café in Meerbusch, das derart gut besucht ist, wie das Kaffemone am Alten Markt in Lank. Doch die Bilanz des vergangenen Jahres fällt bei Inhaberin Simone Menk bescheiden aus: „Es war grenzwertig.“
Das liege vor allem an der neuen Terrassengebühr und den daraus resultierenden Konsequenzen, sagt die Gastronomin. Statt zuvor 14 Tische, die sie auf dem freien Platz neben ihrem Lokal bis zum Brunnen ausgedehnt aufgestellt hat, gab sie sich mit sieben, die eng an das Schaufenster gedrängt waren, zufrieden. Dafür musste Menk 400 Euro zahlen. Im ersten Jahr nach der Einführung im Juli fiel nur die Hälfte der beschlossenen 24 Euro pro Quadratmeter im Jahr an. Hätte sie erneut 14 Tische rausgestellt, wäre mehr als das Doppelte fällig gewesen, da auch die Zuwege mitzählen würden.
400 Euro klingt zunächst einmal nicht so viel, „wir sind hier aber nicht in Düsseldorf und leben von Tourismus oder Laufkundschaft“, wendet Menk ein. Zudem habe sie ständig Ärger mit Gästen gehabt, die ihre Tische in die Sonne gezogen und kein Verständnis für die strikte Regelung aufgebracht hätten.
Ohnehin ist Simone Menk skeptisch, ob die Gebühr in ihrem Fall überhaupt rechtens ist. Ein ihr vorliegender Auszug aus dem Liegenschaftskataster weise die etwas mehr als 30 Quadratmeter als Teil des Grundstücks aus und nicht als öffentliche Fläche. „Die Stadt sagt aber, dieser Bereich sei irgendwann einmal abgetreten worden. Daran kann sich mein Vermieter, dem auch das Grundstück gehört, aber nicht erinnern. Etwas Schriftliches gibt es scheinbar nicht.“ Menk hat unter Vorbehalt bezahlt. „Ich lasse das jetzt rechtlich prüfen.“
Doch nicht nur die Terrassengebühr bereitet ihr Sorgen, auch der Leerstand in Lanks Mitte sei für alle Gastronomen nicht schön. „Es gibt nach dem Schlecker-Aus keine Drogerie mehr und der Feinkostladen, der auch Gemüse und Obst anbietet, macht Mitte des Jahres zu und zieht nach Büderich.“ Tote Hose sei vor allem am Alten Markt, wo die Weinschenke nach wie vor dicht sei, im Nebengebäude herrsche Baustopp.
Dennoch: Auch im „verflixten siebten Jahr“, in dem Simone Menk das Kaffemone jetzt betreibt, mache die Arbeit ihr noch Spaß: „Das Konzept mit der Kaffeerösterei auf Qualität zu setzen, hat sich bewährt und wird von den Kunden angenommen“, sagt sie trotzig.