Politik vertagt Abstimmung über Grundschule auf Juni

Im Schulausschuss sprach sich nur die CDU dafür aus, dass der geplante Verbund in Osterath katholisch wird.

Politik vertagt Abstimmung über Grundschule auf Juni
Foto: Martin Röse

Die Ausrichtung des geplanten Grundschulverbundes in Osterath — soll sie städtisch sein oder katholisch — ist weiter offen. In einer Sondersitzung des Schulausschusses, voraussichtlich am 11. Juni, wollen Meerbuschs Schulpolitiker vor einer Entscheidung einen Vertreter der Genehmigungsbehörde befragen und mit ihm diskutieren. Ein entsprechender Antrag der Grünen wurde Dienstagsabend im Schulausschuss einstimmig angenommen.

In dem Gremium zeichnete sich jedoch bereits eine deutliche Mehrheit ab, die die Gemeinschaftsgrundschule zum Hauptstandort des geplanten Schulverbundes im Hauptschulgebäude machen will. Die Bekenntnisschule wäre dann lediglich Teilstandort. Nur die CDU plädierte dafür, dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen. Der sieht vor, die Bekenntnisschule zum Hauptstandort zu machen.

Wegen geringer Schülerzahlen hatte der Stadtrat vor zwei Jahren beschlossen, die katholische Barbara-Gerretz-Schule zu schließen. Diese Entscheidung war vom Oberverwaltungsgericht kassiert worden. Daraufhin hatte der Rat Ende vergangenen Jahres die Gründung eines Grundschulverbundes aus städtischer Erwin-Heerich-Schule und katholischer Barbara-Gerretz-Schule beschlossen.

Üblicherweise ist klar geregelt, welche Schule Hauptstandort werden soll: die mit mehr Klassenzügen. Bei Barbara-Gerretz-Schule und Erwin-Heerich-Schule gibt es aber keinen Unterschied in der Zügigkeit. Mehr Anmeldungen wird nach einer Prognose der Verwaltung allerdings die Erwin-Heerich-Schule erhalten. Deren Schulkonferenz sprach sich dafür aus, dass die Gemeinschaftsgrundschule Hauptstandort werden soll. Mit mehreren Plakaten demonstrierten Eltern und Kinder der Erwin-Heerich-Schule für diese Lösung.

Der Erste Beigeordnete Frank Maatz zeigte im Ausschuss die durchschnittlichen Klassengrößen und Schülerzahlen der Schulen seit 2007. Dabei kommt die Gerretz-Schule auf 7,3 Klassen mit 168 Schülern, die Heerich-Schule auf 6,4 Klassen mit 132 Schülern. „Es geht doch nicht darum, Fleißkärtchen für die Vergangenheit zu verteilen“, so Jürgen Peters (Grüne). Er las aus dem Verwaltungsvorschlag eine „Schmeichelei in Richtung CDU“ heraus. „Motto: ,Wir tun was für Euer C’.“ Hans-Werner Schoenauer (CDU) argumentierte, dass die katholische Mauritiusschule in Büderich nur Büdericher Kinder aufnehme. „Es stünde der Stadt Meerbusch gut zu Gesicht, wenn sie nicht nur im Gebiet des Erzbistums Köln, sondern auch im Gebiet des Bistums Aachen eine Bekenntnisschule anbieten würde.“

Michael Bertholdt (FDP) betonte, dass es beim Grundschulverbund ja einen Bekenntniszweig gebe, auch wenn die Gemeinschaftsgrundschule Hauptstandort würde. Michael Billen (SPD) erklärte, dass auch die Sozialdemokraten für diese Lösung stimmen würden.