Politiker nehmen das Thema Gewerbegebiet von Tagesordnung
Der Planungsausschuss diskutiert erst im Juni statt am Dienstag. Der IHK-Chef Jürgen Steinmetz will mit der Bürgerinitiative sprechen.
Für Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein (IHK), ist die Sache klar: „Das Interkommunale Gewerbegebiet an der A 44 ist für Meerbusch eine große Chance, so wie es damals die A 44-Rheinquerung war.“ Er ist sich sicher, dass durch das geplante Gebiet auf dem Gelände von Meerbusch und Krefeld neue Unternehmen angesiedelt und viele Arbeitsplätze geschaffen werden können. „Ganz NRW blickt auf diese Premiumfläche“, sagt er.
Eigentlich sollten die Politiker im Planungsausschuss am nächsten Dienstag über das Gewerbegebiet diskutieren. Doch man habe es wieder von der Tagesordnung genommen, weil viele andere Themen aktueller seien und der Zeitrahmen sonst gesprengt worden wäre, erklärt der Ausschussvorsitzende Werner Damblon (CDU). Das Gewerbegebiet stehe in der darauffolgenden Sitzung am 21. Juni aber wieder auf der Tagesordnung.
Die Krefelder Planungspolitiker debattieren im April über das Gebiet. Das Ergebnis ist zurzeit noch offen. Für Steinmetz wäre eine erste Entscheidung aber wichtig: „Es geht ja jetzt erst einmal darum, es in den Regionalplan einzustellen — die Feinheiten über Größe und Firmen können die Städte dann ja immer noch besprechen“, sagt der IHK-Chef.
Er weiß, dass es großen Bedarf für Gewerbeflächen gibt. „Wir brauchen Wachstum und Fläche“, sagt Steinmetz. Früher habe Meerbusch als reine Schlafstadt gegolten — heute sei die Stadt ein relevanter Wirtschaftsstandort am Niederrhein, der durch das Interkommunale Gewerbegebiet (IKG) weiter an Bedeutung gewinnen werde, glaubt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Zudem bietet das IKG Chancen für den kommunalen Haushalt — Stichwort: Gewerbesteuer. Meerbuschs Einnahmen bei der Gewerbesteuer seien im Landesvergleich unterdurchschnittlich: „Das ließe sich durch das IKG ändern.“
Steinmetz kennt die Bedenken der Gegner des Gewerbegebietes. „Ich nehme sie sehr ernst“, sagt er. Mit der Bürgerinitiative habe er auch bereits Kontakt aufgenommen und signalisiert, dass er gerne mit ihnen reden würde. Bislang sei es aber noch zu keinem Treffen gekommen.