Polizei informiert, wie sich Einbrüche vermeiden lassen
Gestern erhielten die Bürger im Rahmen der Aktion „Riegel vor“ wertvolle Tipps. Die Besucher konnten sich selbst als Einbrecher versuchen.
Es dauerte nicht lange, da hatte Ernst-Hermann Eckes das Fenster aufgebrochen. „Das linke Fenster ist schnell zu knacken, für das rechte bräuchte man ungefähr eine Stunde“, erklärt ihm Jochen Hilgers von der Kriminalprävention der Kreispolizeibehörde. Eckes, der sich gestern auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz über Einbruchsicherungen informieren wollte, war überrascht, wie schnell er in die Wohnung oder ins Haus hätte einsteigen können. Wollte er aber natürlich nicht: Denn das Info-Mobil wurde genau für solche Demonstrationszwecke mit unterschiedlichen Fenstern, Türen und den dazu gehörigen Sicherungen gebaut.
Hilgers und seine Kollegen erklärten gestern anderthalb Stunden lang, wie sicher Pilzkopfverriegelungen an den Fenstern sein können („Wenn sie denn der Norm entsprechen“), wie gut einbruchsicheres Glas sein kann, wie sinnvoll eine ebenfalls schlagfeste Folie zwischen den Fenstern oder auf der Glasscheibe sein kann und wie dicht der Panzerquerriegel eine Tür verschließt. Auch Einbrecher könnten erkennen, dass ein Haus oder eine Wohnung abgesichert sei und würden dann eher von ihrem Einbruchs-Plan abrücken. „Das kostet sie zu viel Zeit, sie wollen ja immer schnell wieder vom Tatort verschwinden.“
Die Kriminalpolizei hat konkrete Tipps, wie sich jeder vor Einbruch schützen kann. Nachzulesen sind sie in einem Flyer, der auf der Seite der Polizei Nordrhein-Westfalen heruntergeladen werden kann. Dort sind auch viele andere wertvolle Informationen zum Thema Einbruchsprävention zu finden.
Ein der wichtigsten Tipps lautet: Scheuen Sie sich nicht, bei beunruhigenden oder verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei unter der Notrufnummer 110 anzurufen. Genau das ist der Polizei sehr wichtig: dass sich mögliche Zeugen am besten zeitnah bei der Polizei melden. Die Erfahrung zeigt: Einbrecher wollen nicht viel Zeit mit ihrem Einbruch verbringen und am liebsten ganz schnell über die nächste Autobahn wieder fliehen. Weil ihnen das meistens gelingt, sei die Aufklärungsquote bei Einbruch sehr gering, so Kriminalhauptkommissar Thomas Gilleßen, in der Kreispolizeibehörde Neuss für Prävention und Opferschutz zuständig.
Wer Scheiben klirren hört, Verdächtige in der Nachbarschaft beobachtet, wie sie vielleicht die Gegend ausspähen, solle unbedingt den Notruf wählen, so Gilleßen. Mögliche Zeugen sollten keine Hemmungen haben, die Polizei bei einem Verdacht anzurufen. Jochen Hilgers stellt fest: „Wir kommen lieber einmal zu viel als zu wenig.“
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