Seifenblasen-Figurentheater Puppenspieler begeistern junge Gäste
Meerbusch · Elke Schmidt und Christian Schweiger bilden das Seifenblasen Figurentheater. Sie machen alles selbst: Von der Figuren über die Geschichten bis zur Regie und Aufführung.
. Seifenblasen steigen auf und verzaubern die kleinen und großen Zuschauer. Vor jeder Aufführung des Seifenblasen Figurentheaters pusten Elke Schmidt und Christian Schweiger die magischen Kugeln in die Luft, um das Publikum mit auf die Reise ins Land der Märchen und Geschichten zu nehmen. Die Meerbuscher Puppenspieler haben sich vor knapp 30 Jahren selbstständig gemacht, nachdem sie viele Jahre im Marionettentheater Düsseldorf mitgespielt hatten. Doch besonders wegen ihrer vier Kinder wagten sie den Schritt in die eigene Produktion. Das machte sie zeitlich flexibler und setzte zusätzliche Kreativität frei.
Die Puppenspieler haben
35 eigene Stücke produziert
Inzwischen haben sie 35 eigene Stücke produziert, wovon sie aktuell noch 20 im Repertoire haben. Die nächsten Aufführungen in Meerbusch sind „Frau Holle“ speziell für Kindergärten und Grundschulen sowie „Rosa Luise und die verschwundenen Weihnachtspäckchen“ an Heiligabend um 10 und um 12 Uhr.
Die Beiden machen die Aufführungen komplett selbst – von der ersten Idee über die Herstellung der Figuren bis zur Regie und Vorstellung. Das nötige Rüstzeug erhielten sie bei Lehrgängen und Kursen bei renommierten Puppenspielern. Zudem ist Schweiger gelernter Schreiner und Schmidt hat neben ihren Studien in der Archäologie viel geschneidert. So können sie jede Art von Handpuppen herstellen. „Für manches Theaterstück brauchen wir sogar verschiedene Versionen einer Puppe. So gibt es für den dicken, fetten Pfannkuchen fünf Varianten, die in dem Stück zum Einsatz kommen“, erklärt Schmidt. Aber nicht nur die Figuren und die Ausstattung der kleinen Bühne machen die beiden Kreativen selbst, sondern auch die Geschichten, die auf Märchen, auch englischen und schwedischen basieren, oder ganz eigene Ideen beinhalten. Daraus entwickeln sie ein „Drehbuch“, das den Inhalt zeitgemäß umsetzt. So ist die Mutter der sieben Geißlein eine alleinerziehende Mutter.
„Wir würden auch gerne Stücke für größere Kinder oder Erwachsene machen, aber die Resonanz ist schwach“, bedauern die Beiden. So sind sie vor einigen Jahren beim Shakespeare-Festival in Neuss mit ‚Der Sturm‘ aufgetreten. Danach sei das Stück nie mehr gebucht worden. Auch mit ‚Hannes und Paul‘, eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern in der Nazi-Zeit, die ihnen sehr am Herzen liegt, hatten sie wenig Erfolg. „Das Publikum ist grundsätzlich immer jünger geworden“, sagen Schweiger und Schmidt. Schon Stücke ab vier Jahren laufen nicht so gut wie solche ab drei Jahren. Dabei sei es schwierig, die Kleinen im richtigen Maße zu faszinieren und bei der Stange zu halten. Leichter seien die Aufführungen in Kitas. Da kennen die Erzieherinnen alle Kinder und können Einfluss auf die Gruppe nehmen. „Seit der Corona-Pandemie werden wir verstärkt für Kindergärten gebucht, die wegen des Personalmangels weniger Zeit haben, ins Theater zu gehen“, haben sie festgestellt. Das gibt ihnen ausreichend finanziellen Spielraum, denn das Publikum in den freien Theatern sei immer noch zurückhaltend. Sie selbst seien gut durch die Pandemie gekommen, da sie Rücklagen hatten und mit den Novemberhilfen unterstützt wurden. Dennoch: „Vor der Pandemie hatten wir rund 300 Vorstellungen im Jahr. Jetzt sind es erst wieder 150.“
Die Vorstellungen im Forum Wasserturm am Heiligen Abend drehen sich um verschwundene Päckchen. Briefträger Krause hat alle Hände voll zu tun. Eine ganzes Postamt voller Weihnachtspakete wartet darauf verteilt zu werden. Der turbulenter Weihnachtskrimi mit Menschen, Tischfiguren und Handpuppen und viel Musik für alle kleinen Spürnasen ab drei Jahren und älter.