Radler sind flott unterwegs
ADFC-Test gibt Radverkehr in Meerbusch in vielen Punkten gute Noten.
Meerbusch. Wie fahrradfreundlich ist Meerbusch? Diese Frage konnten die Bürger beim bundesweiten Fahrradklima-Tests des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) bearbeiten. 142 Meerbusch beteiligten sich an der Umfrage und kamen erstmals in die Wertung. Mit Rang 26 im Landesdurchschnitt und Rang 72 im Bundesdurchschnitt von 252 vergleichbar großen Städten schnitt Meerbusch relativ gut ab. Es gab insgesamt die Schulnoten entsprechende Note 3,5. Spitzenreiter in dieser Gruppe war Bocholt mit einer Note von 2,16.
Doch nicht in allen Kategorien ist das Ergebnis für Meerbusch zufriedenstellend, sagt der ADFC Meerbusch.
Das gute Ergebnis kommt zum Beispiel durch die positive Wertung im Bereich Infrastruktur des Radwegenetzes (3,09) zustande. Die beste Note gab es für die Frage nach der Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,29). Keine Überraschung: Im Vergleich zu einer größeren Stadt mit Zentrum wie Konstanz oder Wismar hat Meerbusch mit seinen acht Dörfern automatisch Vorteile, da die einzelnen Zentren klein sind. Dass man hier zügig fahren kann, ist klar (2,38). Allerdings reißen fehlende öffentliche (Miet-) Fahrräder die Stadt in der Wertung herunter (5,15).
Zufrieden sind die Bürger mit den Radwegen (3,7) und der Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln (3,74). Schlechte Noten gibt es dagegen für die Streckenführung an Baustellen (4,24), das Fahren im Mischverkehr mit Kfz (4,12), Ampelschaltungen für Radfahrer (4,19) und Falschparker auf Radwegen (3,97). Dennoch fahren die Meerbuscher allen Alters (2,47) gerne Rad und es bringt ihnen wesentlich mehr Spaß als Stress (2,44). Was alle eint: Sie wünschen sich eine stärkere Förderung des Radverkehrs und Werbung fürs Radfahren (3,9). Ein Detail: Der Fahrradklau scheint mit der Note 3,59 kein größeres Problem darzustellen.
Nachdem mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II Wirtschaftswege ausgebessert wurden und der 11,8 Kilometer lange Deichweg zwischen Lörick und Krefeld bald fertig ist, sind in Meerbusch zurzeit keine größeren Projekte geplant. Innerörtlich sei der Straßenquerschnitt so eingeengt, dass es kaum zusätzlichen Spielraum für Radwege gebe, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Das sei zuletzt bei der Diskussion über die Umgestaltung der Dorfstraße deutlich geworden. „Da hätte man für den Radweg Bäume fällen müssen. Das wollte niemand.“