Rebekka Möller von den Kleenen Strömpern „Strümp ist meine Heimat“
Meerbusch · Generationenwechsel beim Verein „Kleene Strömper“. Die neue Vorsitzende Rebekka Möller ist erst 36 Jahre alt. Sie will an Traditionen festhalten, aber auch neue Ideen einbringen.
Strümp ist der geografische Mittelpunkt von Meerbusch. „Hier ist auch mein persönlicher Lebensmittelpunkt“, sagt die 36-jährige Rebekka Möller, die vor kurzem zur Vorsitzenden des Bürgervereins „Kleene Strömper“ gewählt wurde. „Ich fühle mich in Strümp sehr wohl“, sagt die Mutter von zwei kleinen Kindern (eins und sechs Jahre). Sie ist in Nierst aufgewachsen. „Das Dorf war in meiner Kindheit eine heile Welt und wir hatten viel Freiraum“, ergänzt Möller. Nachdem sie ihren Mann, der in Nierst Fußball spielte, kennengelernt hatte, zog sie nach Strümp – und fühlt sich seitdem im Mittelpunkt Meerbuschs sehr wohl. „Strümp ist meine Heimat“, unterstreicht sie. Zwar habe sie zehn Jahre in Köln gearbeitet, doch dort wohnen wollte sie nie. Das beschauliche Leben abseits der Zentren sagt ihr mehr zu. Hier wollte und will sie sich auch engagieren. Das Vereinsleben kennt sie als geborene Niersterin von der Pike auf. Bei der Karnevalsgesellschaft Kött on Kleen war sie Kinderprinzessin. „Das ist lange her“, lacht sie. „Aber es war toll.“ Auch in Strümp liegen ihr und ihrem Mann das Vereinsleben nicht fern: „Mein Mann ist begeisterter Schütze und mein Schwiegervater war 2006 Strümper Schützenkönig, mein Mann einer seiner Minister.“ Es war auch ihr Schwiegervater Wolfgang Möller, der sie darauf ansprach, ob sie sich nicht bei den Kleenen Strömpern engagieren wolle. Dieser war Gründungsmitglied und 20 Jahre lang Vorsitzender des Bürgervereins. Dabei kam Rebekka Möller zu Gute, dass sie selbstständige Veranstaltungskauffrau ist und ihr daher das Planen, Organisieren und Durchführen von Veranstaltungen leicht fällt. So war sie seit 2014 im Vorstand für Veranstaltungen und das Marketing zuständig. „Unser Weihnachtsmarkt ist über die Grenzen Meerbuschs hinaus bekannt, aber es steckt auch viel Arbeit drin“, nennt sie ein Beispiel. „In diesem Jahr wird es noch schwieriger, weil das Caritaszentrum und dessen Parkplätze mit der herkömmlichen Planung kollidieren. Aber wir sind im Gespräch“, erklärt sie. Auf jeden Fall sollen die Besucher wieder ihren Weihnachtsmarkt mit den schönen Holzbuden am ersten Adventswochenende vom 1. bis 3. Dezember genießen können. „Das ist uns total wichtig“, so Möller.
„Wir sind als Kleene Strömper breit aufgestellt und haben ein gutes Team im Vorstand. Dazu zählen auch die zehn Mitglieder im erweiterten Vorstand, auf die man sich verlassen kann“, lobt die neue Vorsitzende.
Schmitterhof attraktiver gestalten ist eines der Anliegen
Sie will daher nicht alles umkrempeln, sondern die bewährten Themen, Veranstaltungen und Traditionen fortführen. Doch frischer Wind und die Ansprache von Neu- und jüngeren Bürgern durch eine junge Vorsitzende, die mit den neuen Medien vertraut ist, können grundsätzlich nicht schaden. Den Mittelpunkt von Strümp, nämlich den Platz Schmitterhof, attraktiver zu gestalten, ist eines ihrer Anliegen. „Er wird zu wenig genutzt und bietet zu wenig Aufenthaltsqualität“, sagt sie. Das sei schade. Ihr schwebt vor, den Hügel zur „Rompelburg“ von Büschen zu befreien und den Blick zu öffnen. Schöne Sitzmöbel und bunte Blumen auf großen Stufen könnten auch eine gute Verbindung zum Eiscafé sein, wo man sich gerne aufhalte. „Sicher haben die Bürger weitere Ideen. Mit einem Workshop auf dem Platz könnte man die Bürgerschaft mit ins Boot holen“, überlegt sie. Weiter fortgeschritten sind schon die Überlegungen für das Areal an der Buschstraße. „Links vom Weg, der über die Strempe führt, befinden sich inzwischen eine Blühwiese und Bänke. Rechts sollen neben dem Bolzplatz ein Bewegungspark und ein Bürgerpavillon entstehen“, so Möller. Aber auch die Verkehrsfragen, die die Strümper Bürger bewegen, will Möller im Auge behalten. Kreisverkehre statt Ampeln am Ortseingang und -ausgang könnten den Durchfahrtsverkehr besser kanalisieren. Tempo 30 auf der Xantener Straße wäre erstrebenswert. Die jetzigen Ampelschaltungen im Zentrum sollten mehr die Bedürfnisse der Fußgänger und Radfahrer berücksichtigen. „Mir liegt sehr viel am Verein. Daher stehe ich zu 100 Prozent zu meiner Entscheidung, den Posten als Vorsitzende zu übernehmen“, unterstreicht Möller.