Stadtplanung So läuft die Aufwertung der Meerbuscher Spielplätze

Meerbusch · Seit fünf Jahren arbeitet die Stadt im Rahmen eines eigenen Konzepts daran, die Spielplatzlandschaft zu optimieren. Einige Standorte wurden seither in Rücksprache mit den Bürgern saniert, andere hingegen aufgegeben.

2020 wurde der Abenteuerspielplatz ausgebaut – inklusive einer neuen Rutsche den Hügeln hinunter, das alte Modell entsprach nicht mehr den Vorgaben.

Foto: RP/Dominik Schneider

Im Jahr 2018 hat der Rat der Stadt das Spielplatzkonzept für Meerbusch auf den Weg gebracht. Über einen Zeitraum von fünf Jahren sollten die Spielplätze der Stadt – in Rücksprache mit Bürgern und Kindern – deren Bedürfnissen entsprechend saniert werden. Seither arbeiten die verschiedenen Fachbereiche mit einer Umsetzung, manche Standorte wurden in den vergangenen fünf Jahren aufgewertet, andere umgebaut, einige auch aufgegeben. Zum Ablauf des gestellten Zeitrahmens legt die Stadtverwaltung, unterzeichnet vom Ersten und Technischen Beigeordneten Andreas Apsel, nun einen Bericht vor.

Ursprünglich erarbeitet wurde das Konzept bereits 2017 durch Mitarbeiter verschiedener Fachbereiche der Stadtverwaltung. Der Bestand an Spielplätzen wurde detailliert erhoben, die Qualität beurteilt und auch eine Versorungsanalyse durchgeführt, um zu ermitteln, ob die Spielplätze bedarfsgemäß über das Stadtgebiet verteilt sind. Neben einer Bürgerbeteiligung wurden auch die Kinder in den Planungsprozess involviert. Sogenannte Forschergruppen besuchten die einzelnen Spielplätze und gaben ihre Einschätzung anhand eines Fragenkatalogs ab, dabei waren knapp 200 Kita- und rund 1000 OGS-Kinder beteiligt. Die Umsetzung der so von Fachleuten, Bürgern und Kinder erarbeiteten Ziele wurde in verschiedene Kategorien unterteilt und in den vergangenen Jahren nach und nach realisiert.

Von besonderer Bedeutung sind die sogenannten Leuchtturmspielplätze. Diese sollen über die Stadtteilgrenzen hinaus Ausflugsziele sein und für verschiedene Generationen ein attraktives Angebot schaffen. Im Konzept wurde festgesetzt, dass jeder der vier großen Meerbuscher Stadtteile – Büderich, Osterath, Lank-Latum und Strümp – einen solchen Leuchtturmspielplatz haben soll. Zwischen 2019 und 2020 wurde etwa der Spielplatz an der Eichendorffstraße im südlichen Lank zu einem solchen Leuchtturmspielplatz ausgebaut – welche Spielgeräte dazu gehören wurde auch in einer Bürgerbeteiligung geplant. Seither, so heißt es im Bericht der Verwaltung, wird der Eichendorff-Spielplatz überdurchschnittlich gut angenommen und auch von Menschen verschiedener Generationen besucht.

Der Spielplatz Langster Straße wurde in der ersten Jahreshälfte umgebaut und schöner gestaltet.

Foto: RP/Dominik Schneider

2022 wurde in Strümp der Skate- und Bikepark eröffnet, der auf eine Initiative von Jugendlichen aus dem Ort zurückgeht. Die Anlage wird seither nicht nur von Kindern und Jugendlichen genutzt, sondern auch von Erwachsenen, und ist zudem ein wichtiger Einsatzpunkt der mobilen Jugendarbeit der Stadt geworden, die hier in Kontakt mit Kindern sehr verschiedener Hintergründe kommen kann. Die Stadt veranstaltet auf der Anlage auch regelmäßig Wettbewerbe und Aktionen. Der Strümper Skatepark wird nicht nur von Meerbuschern, sondern auch von Auswärtigen für Sport und Freizeit genutzt.

Sechs Projekte wurden
bisher abgeschlossen

Doch nicht jeder Spielplatz muss ein solches Leuchtturmprojekt sein, auch die Versorgung in der Fläche ist von großer Bedeutung. „Um weiterhin ein zeitgemäßes, attraktives und bedarfsgerechtes Spielangebot vorzuhalten, müssen Spielplätze, die „in die Jahre gekommen sind“ überarbeitet werden“, heißt es in dem Bericht der Verwaltung. Sechs entsprechende Projekte wurden seit Erstellung des Spielplatzkonzepts abgeschlossen, begonnen 2019 mit der Sanierung des Bolzplatz Kullenberg in Nierst, der unter anderem mit Picknickbänken aufgewertet und inzwischen zu einem Bewegungspark ausgebaut wurde. Dabei hat die Stadt den Wunsch vieler Nierster erfüllt, am Kullenberg neben dem Fußball weitere Bewegungs- und Aufenthaltsangebote zu schaffen. 2020 wurde zudem der Spielplatz Chopinstraße aufgewertet und an eine naturnahe Spiellandschaft angelehnt. Dieses Projekt kam so gut an, dass Kinder sich mit einem Brief an den Bürgermeister wandten, den Spielplatz an der Camesallee in Strümp nach desem Vorbild umzugestalten.

Ebenfalls 2020 wurden auf dem Gelände des Abenteuerspielplatzes neue Angebote für Kleinkinder und Eltern geschaffen, außerdem musste die Rutsche den Hügel hinunter ersetzt werden, da diese nicht mehr den gültigen Vorgaben entsprach. Außerdem wurde der große Büdericher Spielplatz durch einen Bolzplatz und eine Miniramp für Skater erweitert. Außerdem wurden in den vergangenen Jahren die Spielplätze In der Loh und Schützenstraße erweitert, letzterer wurde ebenfalls mit einer Minramp ausgestattet, bei der die örtlichen Kinder und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit der städtischen mobilen Jugendarbeit beim Aufbau helfen konnten.

Kleine Spielplätze sollen zurückgebaut werden

Noch in diesem Jahr steht zudem die nächste Aufwertung auf der To-Do-Liste der Stadtverwaltung. Für den Spielplatz Am Hagelkreuz in Osterath wird derzeit auf Basis einer Anwohnerbefragung ein Konzept erarbeitet. Anschließend soll die Plaung für den Spielplatz Comeniusstraße anlaufen, auf der Agenda steht auerßdem die Anlage an der Gereonstraße.

Der aufgewertete Finkenweg hat den Lerchenweg-Spielplatz ersetzt.

Foto: RP/Dominik Schneider

Dazu kommt eine Initiative, Spielplätze durch mehr Grün attraktiver zu machen. Dazu gehören Pflanzflächen für Stauden und Büsche, aber auch neue Bäume, die Kindern und Eltern Schatten spenden sollen. Seit 2019 wurde diese Aufwertung umgesetzt an sechs Spielplätzen umgesetzt. Im Herbst stehen zudem die Anlagen Nord-Grünstraße und Rottstraße auf der Liste. Der eigentlich für 2020 geplante Spielplatz Am Kapittelsbusch ist noch nicht in Angriff genommen worden, da hier eine Kanalverlegung geplant ist und der Spielplatz anschließend teilweise erneuert werden muss.

Andere Spielplätze sollen hingegen zurückgebaut werden. Dies gilt etwa für kleine Spielplätze mit Angebot für Kleinkinder, welches von nahe gelegenen Anlagen besser abgedeckt werden kann. So wurden etwa einzelne Spielgeräte an der Paul-Klee-Straße und der Josef-Kohtes-Straße abgebaut, Bänke jedoch beibehalten und im letzteren Fall ein Schaugarten angelegt. Auf diese Weise kann die Stadt sparen, da Wartung und Sanierung der wenig genutzten Geräte entfällt.

Die letzte Kathegorie sind Spielplätze, die ganz aufgegeben werden. Laut der Analyse sind acht Spielplätze im Stadtgebiet überflüssig, weil sie im Nutzungsradius von attraktiveren Anlagen liegen. So wurde etwa der Bolzplatz Strümper Straße an den Besitzer zurückgegeben, der Platz am Brockhofweg in eine Blumenwiese umgewandelt. Von den acht Spielplätzen, für die der Rückbau beschlossen wurde, wurden der Nachtigallenweg und der Van-Dawen-Weg noch nicht angegangen, die Geräte dort sind noch in gutem Zustand, Reparaturen sind vorerst nicht zu erwarten und eine Vermarktung der Grundstücke nicht in Aussicht. Hier wurde der Rückbau also vorerst zurückgestellt.