Analyse der Bürger gegen Fluglärm Flughafen-Anwohner beklagen mehr Landungen nach 23 Uhr.

Meerbusch · Eine Auswertung der Initiative „Bürger gegen Fluglärm“ ergibt, dass es während der Ferien mehr Landungen nach 23 Uhr gab als vor der Pandemie.

Anwohner, die keine Lärmschutzfenster oder gedämmte Belüftungsanlage besitzen, können bis Montag den Antrag stellen.

Foto: Flighafen Düsseldorf

(dsch) Seit Jahren setzt sich der Verein „Bürger gegen Fluglärm“ dafür ein, dass die Menschen, die im Einzugsbereich das Düsseldorfer Flughafens leben, vor allem in den späten Abend- und Nachtstunden nicht von den Geräuschen startender und landender Maschinen gestört werden. Besonders viele Flüge werden während der Ferien abgefertigt, und somit steigt in dieser Zeit auch die Belastung der Anwohner. Schon zum Ende der Sommerferien hat die Bürgerinitiative daher ein Fazit gezogen.

Demnach sei die Zahl der Flüge während der großen Schulferien mit 21 000 Bewegungen im Vergleich zum Vorjahr zwar im zehn Prozent gestiegen, liege aber noch unter dem Level vor Corona. Dennoch, so Christioph Lange, Vorsitzender der Bürgerinitiative, steige die Zahl der Verspätungen in die Nacht hinein – ein Alarmsignal für die Fluglärmgegner, wenn man davon ausgeht, dass die Zahl der Flugbewegungen in den kommenden Jahren weiter steigen wird.

Nun hat „Bürger gegen Fluglärm“ auch entsprechende Zahlen vorgelegt, um die Entwicklung von Starts und Landungen – auch in den laut dem Angerland-Vergleich eigentlich nicht dafür vorgesehenen Zeiten zwischen 22 und 6 Uhr – nachzuverfolgen.

„Der Flughafen veröffentlicht auf seiner Homepage alle Starts und Landungen des aktuellen und des gestrigen Tages“, erklärt Georg Regniet, der bei der Bürgerinitiative die Auswertungen macht. Darin werden zwar Privat-, Militär- oder Übungsflüge nicht berücksichtigt, diese spielen, so der Verein, aber eine untergeordnete Rolle, wenn es um die Verspätungen geht. Die engagierten Bürger laden die Daten des Flughafens in eine Datenbank herunter und gleichen die Flugdaten auch mit dem Internetdienst Flightradar ab, welcher die Flugbewegungen in Echtzeit verfolgt.

Im Durchschnitt kamen
7,7 Flüge pro Nacht an

In der Datenbank, die seit 2005 gepflegt wird können somit die geplanten Start- und Landezeiten mit den tatsächlichen Zeiten abgeglichen werden. Das Ergebnis der aktuellen Auswertung: auch wenn die Zahl der Flüge insgesamt gesunken ist, stellen die Fluglärmgegner vor allem in den späten Abendstunden eine erhöhte Zahl von Landungen fest – und zwar in der Zeit nach 23 Uhr. Durchschnittlich kamen in dieser Zeit 2019 – vor Corona – noch 6,5 Flüge pro Nacht an, in diesem Jahr waren es 7,7. Andererseits ist die Zahl sowohl der geplanten als auch der Umgesetzten Landungen zwischen 22 und 23 Uhr zurückgegangen. Nach den Zahlen der Initiavie waren 20 Prozent weniger Landungen nach 22 Uhr im Vergleich zu 2019 geplant, allerdings wurden nur neun Prozent weniger realisiert. Dies liegt laut Verein vor allem an Verspätungen von Maschinen, die vor 22 Uhr landen sollten, dann aber in die späteren Abendstunden geschoben werden.