Sport in Meerbusch FCB sucht Trainer für neue Mädchen-Mannschaft
Meerbusch · Langfristig Mädchen- und Frauenfußball etablieren.
(cba) Spätestens seit der Vize-Europameisterschaft der deutschen Damen-Nationalmannschaft im Vorjahr bei der EM in England ist der Frauen- und Mädchen-Fußball auf dem Vormarsch. Bei den Mädchen bis 16 Jahren kickten in der Saison 2022/23 bundesweit mehr als 97.500 Spielerinnen im Verein – knapp zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.
Auch beim FC Büderich 02 gab es in den vergangenen Monaten einen regen Zulauf, weshalb sich der Verein nun dazu entschieden hat, eine eigene Mädchen-Mannschaft zu gründen. Aktuell sucht der Verein neben Spielerinnen auch einen Coach für ein Team der Jahrgänge 2013 bis 2015 (E-Jugend). „Diese Person muss nicht unbedingt über große Erfahrung als Trainer verfügen. Das Wichtigste ist, dass sie Lust auf das Projekt hat“, sagt der FCB-Vorsitzende Benedikt Niesen.
Die Pläne, eine Mädchen-Mannschaft auf die Beine zu stellen, gab es am Eisenbrand schon seit längerem. „Es war uns aber wichtig, dass das Ganze organisch wächst“, berichtet Vorstandsmitglied und E-Jugendtrainer Marco Terriuolo, in dessen Team momentan schon elf Spielerinnen gemeinsam mit den Jungs kicken. Die ersten Einheiten werde er noch gemeinsam mit dem neuen Trainer leiten, ehe dieser nach und nach allein die Regie übernehmen solle.
Vor knapp zwei Jahren gab es lediglich eine Nachwuchskickerin beim FCB, doch durch Mund-zu-Mund-Propaganda sind immer mehr junge Mädchen dazugekommen. „Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem es Sinn ergibt, sie in eine eigene Mannschaft zu stecken“, sagt Terriuolo. Zum einen dürften Mädchen ab der C-Jugend ohnehin nicht mehr gemeinsam mit Jungs kicken, zum andere wolle der FCB in Sachen Mädchenfußball langfristig etwas aufbauen. „Wenn die Nachfrage entsprechend groß ist, würden wir auch noch weitere weibliche Mannschaften im Jugend- und im Erwachsenenbereich melden“, so Niesen.
Derzeit ist der OSV Meerbusch noch der einzige Club im Stadtgebiet, der weibliche Fußball-Teams am Start hat. In den zurückliegenden 15 Jahren hat sich der Verein am Krähenacker zu einer Top-Adresse im Fußballverband Niederrhein (FVN) entwickelt. Die „Erste“ schaffte im Sommer 2021 den Aufstieg in die Landesliga, wo sie momentan auf dem zweiten Tabellenrang steht, die „Zwote“ ist aktuell Fünfter in der Kreisliga A, die B-Juniorinnen derzeit Tabellenführer in der Kreisklasse.
Der FC Adler Nierst hatte in den 90er-Jahren als erster Verein in Meerbusch Frauenfußball angeboten. Da die Aktiven mit der Zeit immer älter wurden und nicht genügend Nachwuchsspielerinnen nachkamen, schlief das Ganze dort irgendwann ein. Beim TSV Meerbusch und SSV Strümp gibt es aus Kapazitätsgründen momentan keine Überlegungen, eine Damen- oder Mädchenmannschaft zu melden.