Treffen in Meerbusch Sozialarbeiter sehen Cannabis-Legalisierung kritisch
Meerbusch · Bei einem Treffen in Osterath haben sich Sozialarbeiter aus verschiedenen Kommunen ausgetauscht. Mit dabei war auch Meerbuschs Sozialdezernent Peter Annacker.
(Red) Rund 70 Sozialarbeiter aus verschiedenen Städten aus ganz NRW haben sich im Erwin-Heerich-Haus am Neusser Feldweg in Osterath-Bovert über den aktuellen Stand der Legalisierung von Cannabis ausgetauscht. Mit Blick auf den Jugendschutz wird das Thema auch unter den Sozialarbeitern kritisch gesehen.
Meerbuschs Sozialdezernent Peter Annacker hob in seiner Begrüßung die Wichtigkeit der lokalen Jugendarbeit hervor, die aktuellen Entwicklungen und Bedürfnisse müsse man dabei immer im Blick haben. „Cannabis ist und bleibt eine Einstiegsdroge, die zur Abhängigkeit führen kann. Eine Legalisierung wird zurecht kontrovers diskutiert und sollte sich vor allem am Wohl der jungen Menschen orientieren“, so Annacker Treffen wie dieses seien daher enorm wichtig, damit möglichst viele Sozialarbeiter auf dem neuesten Stand seien. Sozialdezernent Annacker hat seine Karriere selbst als Sozialarbeiter begonnen und leitete lange einen Jugendtreff.
Über den Stand der Cannabis-Legalisierung berichtete Andreas Deimann vom NRW-Familienminsterium. Bei der Landesregierung sehe man die Legalisierung kritisch – so lehnte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) jüngst Modellregionen im Land ab. Seine Sicht der Dinge präsentierte zudem Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband.
Neben den Vorträgen hatten sich die anwesenden Sozialarbeiter, die der „Landesarbeitsgemeinschaft Streetwork/Mobile Jugendarbeit NRW“ angehören, auch in Workshops und kleinen Diskussionsrunden mit der Thematik der Cannabis-Legalisierung auseinandergesetzt. Ein Treffen dieser Größenordnung hatte zuletzt vor der Corona-Pandemie stattgefunden. Organisiert wurde die Veranstaltung unter anderem von Magdalena Keß und Arne Johnsen von der mobilen Jugendarbeit der Stadt Meerbusch. Neben der Netzwerkarbeit stehen dabei auch immer wichtige Themen im Fokus der Treffen – so ging es zuletzt unter anderem um Cybermobbing, im Frühjahr steht das Thema Suizidalität in der Jugendarbeit auf der Agenda.