Rege Diskussion ums Strümper Ortsschild

Beim Treffen der Kleenen Strömper ging es auch um die Versetzung des Schildes, nachdem es an diesem einen tödlichen Unfall gegeben hatte. 65 Bürger kamen.

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Die Kleenen Strömper hätten das Potenzial, das Ortsschild von Strümp in wenigen Stunden selbst Richtung Büderich zu versetzen, sagte ein Vereinsmitglied unlängst bei der Jahreshauptversammlung. Doch darauf mochte sich Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) nicht einlassen, obwohl sie einräumte, dass sich der Bürokratenapparat oft schwer täte, Maßnahmen umzusetzen.

Zu der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Kleene Strömper waren etwa 65 Bürger gekommen, die in der Einladung dazu aufgerufen worden waren, ihre Wünsche und Forderungen mitzubringen. Die Ortseingangssituation am Bergfeld stand erneut im Zentrum der Diskussionen, nachdem dort im vergangenen Jahr ein Schüler tödlich verunglückt war.

Zwar hat sich infolge der Entscheidung des Petitionsausschusses des Landtags beim Baulastträger Straßen NRW etwas bewegt, doch sichtbar geworden ist es noch nicht. Das liegt unter anderem daran, dass die positive Entscheidung von Straßen NRW, etwas zu tun, zwar intern getroffen, dieser Beschluss aber nicht weitergeleitet wurde. „Erst aufgrund meiner telefonischen Nachfrage heute morgen ist das aufgefallen“, berichtete die Bürgermeisterin. Ihr sei zugesichert worden, dass nun „kurzfristig“ das Ortseingangsschild versetzt werde. Daher wolle sie das tatkräftige Angebot der Kleenen Strömper vorerst nicht annehmen.

Ein Strümper Bürger zum Thema Umgehungsstraße

Auch die geplante Furt an der Bushaltestelle solle in Kürze in Angriff genommen werden, habe man ihr versprochen. Doch das allein überzeugte die Bürger nicht. Sie warteten mit weiteren Vorschlägen auf.

Ein Ärgernis ist zum Beispiel, dass die dortige Fußgängerampel nur auf Grün umspringe, wenn zuvor und dazu rechtzeitig der Anforderungsknopf gedrückt wurde. Da werde nicht nur die Geduld der Schüler oft überstrapaziert. Zudem sei die Grünphase viel zu kurz, was besonders bei Schulschluss dazu führe, dass Rad fahrende Schüler noch bei Rot über die Straße führen, um Anschluss an ihre Kameraden zu halten. Durch die gelb blinkende Ampel „Vorsicht Fußgänger“ werde vorgegaukelt, dass man noch schnell rüber könne. Einige Bürger bezweifelten, dass das Versetzen des Ortsschilds „Strümp“ viel helfe und die Autofahrer tatsächlich bremsen. Bei einer Verkehrszählung, die Vereinsmitglied Karlheinz Rütten durchgeführt hat, hatte er 15 Fahrer bei Rot erwischt.

Nur bauliche Hindernisse wie ein Kreisverkehr würden Abhilfe schaffen. „Das war unsere erste Forderung vor 15 Jahren“, unterstützte der Vorsitzende der Kleenen Strömper, Wolfgang Möller, diese Stellungnahme. „Die Xantener Straße ist fast autobahnmäßig ausgebaut. Das ist leider nur in Schritten zu ändern.“ Der Verein setze dabei nicht auf Konfrontation, sondern auf vernünftige Kompromisse — scheibchenweise.

Für Unmut sorgte auch das Thema Kreisstraße K9n, die, von der Forststraße kommend, das Neubaugebiet Strümper Busch erschließen und nach Bovert fortgeführt werden soll. Diese Planung liegt jedoch auf Eis, weil zwei Klagen dagegen vor Gericht anhängig sind. Was auch dazu führe, dass die Erschließung verkaufter Grundstücke nicht gesichert sei, informierte Mielke-Westerlage.

„Strümp braucht diese Umgehungsstraße“, sagte ein Strümper Bürger unter großem Beifall der Anwesenden. „Die Einwohnerzahl hat rapide zugenommen, aber das Straßennetz ist noch so wie vor 15 Jahren.“ Der Schleichverkehr durch Spiel- und Zone 30-Straßen sei zu einer großen Belastung geworden.