Zustand der Kita empört Eltern
In der Kita Sonnengarten gibt es Überschwemmungen, die Toiletten stinken, die Heizung fällt aus. Der Neubau lässt seit vier Monaten auf sich warten.
Eigentlich fehlte nur noch ein Verkehrsgutachten. Dann sollte es mit dem Neubau des Familienzentrums „Sonnengarten“ am Laacher Weg in Büderich losgehen. Das war im Frühjahr 2013. Geplante Fertigstellung damals: Ende 2014. Doch heute steht noch nicht einmal der Rohbau, die Eltern der Büdericher Kindergartenkinder warten weiter auf den ersten Spatenstich für das neue Gebäude. Die Kinder sind stattdessen nach wie vor in dem mehr als 60 Jahre alten Gebäude an der Straße Am Sonnengarten untergebracht.
Kurz bevor dort die Kita eröffnet wurde, kam sogar der damalige Bundeskanzler vorbei: Konrad Adenauer. Heute sind die Eltern empört über den Zustand des Gebäudes. „Von den Toiletten geht permanent ein schlechter Geruch aus“, berichtet Tanja Willingshofer, stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirats. „Die Kinder finden das eklig.“ Dazu ist das Gebäude kaum schallisoliert. „Wenn eine Gruppe trommelt, bekommen das alle mit“, sagt die Elternbeirat-Vorsitzende Alexandra Sarwas. Auch die Heizkörper funktionierten nicht mehr richtig. „Manchmal sind sie auf der einen Seite der Kita kalt und auf der anderen heiß.“ Und wenn es viel regne, „steht die untere Etage unter Wasser“, sagt Sarwas. Die Kita liegt in einer Senke. Da seien Risse an der Decke und poröser Putz noch mit das geringste Problem.
Durch ihre beiden Töchter hat Alexandra Sarwas seit vier Jahren mit der Einrichtung zu tun; schon damals war ein Neubau im Gespräch. Die GWH Wohnungsgesellschaft Hessen hatte das Gebäude in der Böhler-Siedlung übernommen und mit der Stadt vereinbart, die Einrichtung in ein neues Gebäude am Laacher Weg umzusiedeln. Darüber informierte die Beiratsvorsitzende die anderen Eltern im März 2012 per Brief: „Sowohl die Stadt Meerbusch als auch GWH Hessen sind sehr bemüht, eine schnelle und komfortable Lösung für unsere Kinder zu finden“, schrieb Sarwas an die Mütter und Väter der Kita-Kinder. Ihren eigenen Zeilen mag Sarwas heute nicht mehr glauben: „Seit 2011 werden wir immer wieder vertröstet. Es war immer irgendwas“, weswegen der Baubeginn verschoben worden sei. Bloß die Probleme in der alten Kita, die blieben.
Vor wenigen Wochen wandte sich der Elternbeirat hilfesuchend an die Bürgermeisterin, listete in einem Schreiben sieben vorrangige Probleme auf. Die Stadt, die das Gebäude von der GWH gemietet hat, reagierte und setzte einen Termin zur Besichtigung an. Die fand am vergangenen Mittwoch mit zwei Vertretern des Jugendamtes, aber zunächst ohne die GWH statt. Weil der dort zuständige Ingenieur im Urlaub ist, werde man sich nach Ostern um einen neuen Termin bemühen, erklärte Frank Maatz, Erster Beigeordneter der Stadt, auf Anfrage. „Geduld ist nötig“, sagt er. Geklärt werden müsse bei dem gemeinsamen Treffen, wer für welche Mängelbeseitigung zuständig ist. Maatz: „Die Stadt ist für alles verantwortlich, was bis zur Wand geht, die GWH für alles, was in die Wand geht.“
Tobias Sauerbier, Geschäftsführer der für die Baubetreuung zuständigen GWH-Tochtergesellschaft GWH Bauprojekte GmbH, hat derweil eine gute Nachricht: „Der Neubau soll im dritten Quartal dieses Jahres beginnen“, sagt er. Das stehe diesmal fest. Knapp zwölf Monate soll die Bauzeit dann betragen. Damit könnte die Kita am neuen Standort rechtzeitig zum Beginn des Kindergartenjahres am 1. August 2016 in Betrieb gehen.