Mataré — Meerbuschs wichtigster Künstler
Als Leiterin des Programms „Kultur + Begegnung“ im Alten Küsterhaus war es für Inge Sternemann selbstverständlich, in das Angebot eine Veranstaltung zum 50. Todestag von Ewald Mataré einzubinden.
Als Margot Klütsch im Pfarrsaal St. Mauritius am Todestag des Künstlers zum Thema „Ewald Mataré — Deutscher Bildhauer und Büdericher Bürger“ referierte, war jeder der rund 70 Stühle besetzt.
Die Meerbuscher Kunsthistorikerin erinnerte an die Bedeutung des rheinischen Bildhauers, der seit 1932 in Büderich wohnte und arbeitete. Die „dörfliche Umgebung“ wurde zu seiner zweiten Heimat und somit prägt der Niederrhein auch sein Schaffen. Ursprünglich hatte sich Mataré in der Malerei versucht. Erst als 33-Jähriger wendete er sich dem Holzschnitt zu. Öffentliche Anerkennung für den Bildhauer gab es ab 1930.
Nach langem Zögern nimmt er die Professur an der renommierten Düsseldorfer Kunstakademie an. Damit folgt der Umzug von Berlin. „Aber er zieht mit Frau und Tochter nicht nach Düsseldorf, sondern nach Büderich“, erklärt Margot Klütsch. Die Willkür der Nationalsozialisten bekommt Mataré bei seiner ersten großen öffentlichen Arbeit, dem „Toten Krieger“ in Kleve, zu spüren. Der Brunnen wurde aus Kostengründen nicht ausgeführt. Seit 1987 steht er als Stiftung von Tochter Sonja zum 100. Geburtstag ihres Vaters am Landsknecht in Büderich.
Erst das Kriegsende brachte die Rehabilitation und die Rückkehr an die Kunstakademie. Von diesem Zeitpunkt an konzentrierte sich Mataré auf seine Aufgabe als Lehrer der Bildhauerklasse und unterrichtete auch zeitweise im Büdericher Atelier. Schüler wie Erwin Heerich oder Joseph Beuys bindet er in seine Arbeiten ein. Auch die Aquarell-Malerei bleibt wichtig. „Die Ansichten von Büderich, vom Fenster der damaligen Wohnung in der Poststraße gemalt, sind Dokumente von einmaligem Wert“, so Margot Klütsch.
Zum Vortrag hatten Meerbuscher eine Auswahl privater Mataré-Arbeiten mitgebracht. Unter anderem zeigte Sonja Mataré, die den anschließenden Umtrunk mit Imbiss initiierte, ein Jugend-Bildnis ihrer Mutter. Sie und Inge Sternemann sind mit der zwanglosen Atmosphäre im Pfarrsaal zufrieden: „Das war ein gelungener Abschluss rund um die Veranstaltungen zum Todestag.“