Regionalplan sieht weniger Bauland vor
Von Meerbusch gewünschte Flächen in Lank-Latum und Bösinghoven sowie Görgesheide stehen nicht mehr für Hausbauten zur Verfügung.
Der neue Regionalplan erlaubt Meerbusch in einigen Gebieten weniger neue Hausbauten als dies die Stadtverwaltung Meerbusch sich ursprünglich einmal gewünscht hatte. Wie Michael Assenmacher als Technischer Dezernent der Stadtverwaltung erläutert, hat die Regionalplanungsbehörde eine Fläche im Nordosten von Lank in der Nähe des Gewerbegebiets In der Loh nicht in der ursprünglich geplanten Größe als Baugebiet genehmigt. Nur zwei Drittel des ursprünglichen Gebietes sollen dort bebaut werden dürfen. Konkret geplant seien im Nordosten der Stadt derzeit keine neuen Wohngebiete, betont Assenmacher. Welche Art von Wohnbebauung dort entstehen könnte, sei noch offen.
Auch in Bösinghoven wollte die Stadt eine Kleinstfläche mit 35 Wohneinheiten als Baugebiet ausweisen, ebenso in der Görgesheide. Die Bezirksregierung fordert die Stadt Meerbusch aber auf, mehr auf die großflächige Entwicklung zu gehen statt kleine Wohneinheiten zu planen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Politik andere Baugebiete, die die Verwaltung vorgeschlagen hatte, nicht akzeptiert hat.
„Die Prognose sagt: Bis zum Jahr 2030 wächst die Stadt Meerbusch um sechs Prozent, der Zuwachs durch Flüchtlinge ist dabei noch nicht einmal eingerechnet“, sagt Michael Assenmacher. Dies bedeute einen hohen Siedlungsdruck. Die Stadt beobachtet die Entwicklung mit Sorge: Generell besteht auf dem Wohnungsmarkt in Meerbusch hoher Druck.
Das zeigt das Beispiel Rudolf-Lessing-Ring: Für zwei städtische Baugrundstücke gab es dort 40 Bewerber. „Auf dem Mietwohnungsmarkt sind außerdem kaum noch Immobilien vorhanden“, sagt Michael Assenmacher. In Meerbusch liegt die Einfamilienhausquote bei 85 Prozent. „Es muss auch Angebote für Leute geben, die sich verkleinern wollen“, sagt Assenmacher, der einräumt, dass insbesondere beim Geschosswohnungsbau in Meerbusch noch Nachholbedarf besteht. Das aktuelle Beispiel „Löwenburg“ in Lank zeige, dass die Nachfrage nach solchem Wohnraum da ist. In den einzelnen Ortsteilen gebe es kaum Geschosswohnungsbau bisher. „Wenn ich an Osterath, Strümp und Büderich denke, dann fehlt das hier“, sagt Assenmacher.
Das nächste Beteiligungsverfahren für den Regionalplan im Regierungsbezirk läuft — derzeit liegen die Unterlagen unter anderem bei der Kreisverwaltung in Grevenbroich aus. Die finale Entscheidung, welche Baugebiete ausgewiesen werden, ist für die Verwaltung von großer Wichtigkeit. Im Zusammenhang damit muss auch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) gesehen werden, das Meerbusch auf seine Entwicklungspotenziale hin untersucht hat. Insbesondere Osterath soll in Zukunft zu einem Wachstumsstadtteil werden — mit Neubaugebieten am Kalverdonksweg und im Quartier rund um die Barbara-Gerretz-Schule.
Andere Gebiete, über die in Meerbusch in der Vergangenheit lange Zeit diskutiert wurde, sind mittlerweile aus dem Rennen: Die Dreiecksfläche an der Neusser Straße in der Nähe des Areal Böhler direkt an der Auffahrt zur Autobahn 52 will die Politik nicht als Baugebiet.