Rhein-Kreis Neuss: Illumina - Zauberhafte Bilder aus Licht
Rätselhaft und romantisch: Die siebte Illumina im Park des Schlosses Dyck eröffnet dem Besucher neue Sichtweisen.
Rhein-Kreis Neuss. Die große Eibe im Schlosspark Dyck verleitet zu allerlei fantasievollen Ideen. Als einer der Höhepunkte der diesjährigen Illumina sollte aus ihr heraus mit Licht ein Himmelbild gemalt werden. "Den Rahmen sprengen" nennt Regisseur und Lichtkünstler Wolfram Lenssen von der Forum InterArt GmbH diese Szene.
Doch die Umsetzung scheitert an der Flugsicherung. Schon bei der Generalprobe kreuzen Hubschrauber über dem Schlosspark Dyck, um zu orten, woher das Licht kommt, kurze Zeit später ist die Polizei im Park. Die Laserattacken aus dem Raum Mönchengladbach gegen landende Flugzeuge haben diese nervös gemacht.
Bei der Premiere sind die Scheinwerfer niedriger gestellt, werden nur Bäume statt des Himmels beleuchtet. Der barocke Rahmen, durch den das Himmelsbild gezeichnet werden soll, wirkt so etwas fehl am Platz.
"Bilder-Zauber" ist das Motto dieser siebenten Illumina. Um den Park wie ein Landschaftsgemälde erleben zu können, werden über zehn Rahmen im Park verteilt. Durch die Rahmen allerdings schaut kaum jemand: Wo es irgend möglich ist, klettern Kinder hindurch und beim Kaspar-David-Friedrich-Motiv stehen die Besucher davor, um möglichst nah an die verwunschene Nebel-Szene im Kelzenberger Wäldchen heran zu kommen.
Doch das Grundprinzip, durch Licht neue Sichtweisen zu ermöglichen, geht auch diesmal auf. Schon der Weg über die in violettes Licht getauchte Sophorenallee beamt den Besucher in eine andere Welt. Am Übergang in den alten Park sollte er zudem der Versuchung widerstehen und nicht sofort die in ein rätselhaftes blaues Licht getauchte Hochzeitsbrücke ansteuern, sondern dem vorgeschlagenen Rundweg durch den Park folgen.
Baumimpressionen tauchen auf und bewusst gestaltete Schattenrisse, bis plötzlich das zum Spiegelkabinett umgestaltete und in stets wechselndes Licht getauchte Lindenrondell im Blickfeld erscheint. "Wow, da ist ja Schnee", kommentiert ein Kind den Effekt, der die Unterseite der Lindenblätter silbrig leuchten lässt. Um dann sein Konterfei in den unterschiedlichen Spiegeln zu bestaunen.
Witzig ist auch die Idee, im Bereich "Galerie" in Augenhöhe Bilder auf die Baumstämme zu projizieren. Oder die Schlossfassade per Projektion als Aquarellskizze entstehen zu lassen. Von drei Stationen aus, kann man diesen Prozess bewundern: Vom äußersten Ende der Parkwiese, am Gastronomie-Zelt Botanica sowie am Schlossteich.
Man sollte sich Zeit nehmen für den Rundgang. Und dazu die Musik aus Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" genießen, die überall zu hören ist.