Roman „Automatenhelden“: Thema Online-Dating

Im Roman „Automatenhelden“ hat Gil Gartenstadt ihre Erfahrungen mit Online-Dating verarbeitet.

Osterath. Zwei Erfahrungen, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten, führten zu dem Debütroman „Automatenhelden“ von Gil Gartenstadt, einer 38-jährigen Diplom-Designerin aus Osterath, die ihren richtigen Namen hinter diesem Pseudonym versteckt.

Seit längerer Zeit sucht die geschiedene Mutter zweier Kleinkinder nach einem neuen Glück. Solch ein Glück wie es Marcel Proust vor hundert Jahren in seinem Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ einfühlsam beschrieb. Der Gegenpol: das Glück, das Gil auch in der anonymen Welt des virtuellen Online-Dating suchte.

In diesem Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach der ehrlichen Liebe à la Proust und der oberflächlichen Suche im Internet schrieb Gil alles auf, was sich in einem Jahr zutrug. Sie führte Tagebuch über ihre Gedanken und SMS, ihre Mails, Telefonate und die wenigen tatsächlichen Begegnungen.

Herausgekommen ist ein Buch, das sich kurzweilig und flott liest. Es ist ehrlich, offenherzig und lässt den Leser hautnah miterleben, wie Gil Gartenstadt immer wieder Enttäuschungen erleben musste und wie ihre Gefühle ausgenutzt werden. Das Buch spielt hier in der Region, unter anderem sind zwei Kunstmuseen in Düsseldorf Schauplätze von Begegnungen.

„Ich habe meine subjektiven Wahrnehmungen protokolliert“, sagt die Autorin. Online-Dating sei der perfekte Raum für Lüge, Illusion und falsche Nähe, lautet ihr Fazit. Der virtuelle Raum sei nicht mehr als eine anonyme Ansammlung von namenlosen Niemanden. Sie hat inzwischen das Online-Dating aufgegeben.

„Glück empfinde ich jetzt in alltäglichen Freuden, die mir meine Kinder schenken“, sagt die Autorin. Allerdings habe ihr das Schreiben des Buches Spaß gemacht. Schon immer habe sie schreiben wollen, aber kein Thema gehabt. Das sei ihr mit dem Online-Dating quasi vor die Füße gefallen. Inzwischen hat die Autorin schon ihr zweites Werk begonnen.