Schulprojekt: Die Tücken der Technik
Schulprojekt macht die Förderschüler fit für den Arbeitsalltag.
Strümp. Ein kleiner Lego-Wagen rollt bis zu einer blauen Linie über den Tisch. Er stoppt und wendet, um Ware aufzunehmen. Diesen praktischen Fall einer Licht- oder Farbschranke haben Schüler der Städtischen Raphaelschule mit Hilfe des Lego-Roboter-Kastens „Mindstorm“ nachgestellt.
Sie haben im Technikunterricht aus Einzelteilen den Mini-Wagen gebaut, der über einen Laptop gesteuert wird. „Die Schüler erhalten Einblick in die Funktion computergesteuerter technischer Maschinen, die ihnen in der heutigen Arbeitswelt begegnen“, erklärt Lehrer Ralf Helling.
Ermöglicht wurde es durch eine Spende der Sparkasse Neuss, die drei Baukästen sponserte. Interessiert beobachtet die Strümper Geschäftsstellenleiterin Christa Tenhaaf jetzt, wie eine andere Maschine bunte Kugeln sortiert. Auch sie wird durch eine einfache Programmierung gesteuert und kann problemlos ihren Aufgaben angepasst werden.
„Neben dem klassischen Werken setzen wir stärker auf die computergestützte Technik, um die Schüler für die Praxis fit zu machen“, erläutert Schulleiter Armin Hellmich. Ein Elektronik-Experimentierkasten bietet ihnen alles, um die Grundlagen der Elektronik bis hin zum Bau eines Radios zu erkunden.
Alle Baukästen werden im Sommer, wenn die Raphaelschule aufgelöst wird, mit den Schülern nach Kaarst umziehen. Ab der dritten Ferienwoche wird das alte Haus am Kaustinenweg umgebaut. Im Erdgeschoss wird eine fünfgruppige Kita untergebracht, die Aula für Kita, Martinusschule und Meerbuscher Tanzsportclub bleibt erhalten. Über zwei Außentreppen werden sieben Ogata-Gruppenräume und zwei Gruppen der Großtagespflege im Obergeschoss erreichbar sein.
Die Fassade wird für Türen aufgeschnitten, Elektrik und Decken werden erneuert, Wände abgerissen, neue eingezogen. Wo heute die Schüler Computer programmieren, werden im Herbst Kinder krabbeln.
Es ist ein aufwendiges Projekt, ein Gebäude aus den 70er Jahren fit zu machen. Hohe Energiestandards seien wünschenswert, sagt Claus Klein, Fachbereichsleiter Immobilien bei der Stadt Meerbusch. Aber mehr als die Norm sei in Strümp nicht erreichbar. Schon so schätzt er die Kosten für den Umbau auf 1,3 Millionen Euro. Eine energetisch höherwertige Sanierung würde mindestens das Doppelte kosten, schätzt Klein.
Der Plan: Nach der Entwurfsplanung sind jetzt die Statiker am Zug. Sobald dann der Bewilligungsbescheid vorliegt, soll die Ausschreibung erfolgen.
Der Schulausschuss stimmte der Entwurfsplanung zu und verwies das Thema in den Bau- und Umweltausschuss, danach wird der Jugendhilfeausschuss gefragt.