Ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele Seit 35 Jahren Feuerwehrmann

Olaf Gielen wird heute beim Ehrenabend ausgezeichnet.

Vor seiner Haustür hat Olaf Gielen einen Defibrillator angebracht, der bei plötzlichen Herzproblemen eingesetzt werden kann.

Foto: RP/Angelika Kirchholtes

Ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele: Schon mit zwölf Jahren trat Olaf Gielen der Jugendfeuerwehr der Löschgruppe Strümp bei. Auch heute noch, 35 Jahre später, erzählt er begeistert von seinem Engagement, das vom Dreiklang „Team, Technik, Helfen“ bestimmt ist. Und aufhören will er noch lange nicht. Denn genau für seinen Einsatz und sein Engagement wird er heute beim Ehrenabend der Feuerwehr ausgezeichnet.

Der Strümper, der im Lanker Krankenhaus von der bekannten Hebamme Helene Platen im Gründungsjahr der Stadt Meerbusch auf die Welt geholt wurde, ist heute Hauptbrandmeister in der Löschgruppe Lank, nachdem er mit seiner Familie nach Lank umgezogen war. Animiert, in die Feuerwehr einzutreten, wurde er von seinen damaligen Schulfreunden. Das große rote Feuerwehrauto mit Schläuchen und viel Technik reizte die Jungs, die beispielsweise bei der Demonstration „Löschen einer Fettexplosion“ ihren großen Spaß hatten. Gielen brachte es in Strümp bis zum Leiter der Jugendfeuerwehr und bildete unter anderem den heutigen stellvertretenden Stadtbrandmeister Tim Söhnchen aus.

Heute ist der 48-Jährige, der beruflich im Materialeinkauf auf dem Areal Böhler tätig ist, Gruppenführer, also derjenige, der den Einsatz eines Teams organisiert. Außerdem hat er eine Zusatzausbildung „Psycho-soziale Unterstützung“ gemacht, um Kameraden, die etwas Schweres erlebt haben, helfen zu können. Das seien Autounfälle, bei denen man Verletzte aus ihrem Pkw schneiden müsse, oder Selbstmorde auf der Schiene, berichtet er.

Drei Großeinsätze sind ihm
im Gedächtnis geblieben

Ihm selbst sind drei Großeinsätze im Gedächtnis geblieben. „Wir waren zweimal beim Elbe-Hochwasser, haben Sandsäcke geschleppt und Menschen aus ihren Häusern geholfen“, erzählt Gielen. Das gemeinsame Anpacken mit anderen Organisationen und Feuerwehren aus ganz Deutschland habe ihm imponiert. Außerdem fällt ihm das Großfeuer ein, das im Dezember beim Delikatessen-Großhändler Ralf Bos wütete: „So etwas kommt zum Glück selten vor.“ Er ist froh und stolz, dass das System der Freiwilligen Feuerwehr in Meerbusch so gut funktioniert. Dazu gehöre natürlich auch die Nachwuchswerbung.

In seiner Familie ist der Funke auf Tochter Lena übergesprungen, die in seine Fußstapfen getreten ist. Auch die Nachbarschaft profitiert von „ihrem“ Feuerwehrmann. Vor seiner Haustür hat Olaf Gielen einen Defibrillator angebracht, der bei plötzlichen Herzproblemen eingesetzt werden kann. „Wir haben gemeinsam eine Schulung gemacht, die wir jährlich wiederholen“, erzählt Gielen. Auch eine andere Idee stammt von ihm: Seit einigen Jahren macht die Löschgruppe Lank beim Lebendigen Adventskalender der evangelischen Gemeinde mit, und zwar immer am 1.12., der Notrufnummer der Feuerwehr. So werde der Kontakt zur Bevölkerung gepflegt und auf ganz ungezwungene Art informiert. In seiner Freizeit ist Gielen begeisterter Radfahrer und Campingurlauber, besonders im benachbarten Holland.