Pläne fürs historische Gelände von Haus Meer Was wird aus dem Haus Meer?
Die Pläne des neuen Investors, Peter Soliman, drohen zu scheitern.
Es ist wieder ruhig geworden um das Thema Haus Meer. Jahrzehntelang wurde gestritten, diskutiert und geplant, was das Beste und Mögliche an Bebauung auf dem historischen Klostergelände sei: Seniorenwohnheim oder Forschungszentrum, sogenannte Nonnenhäuser oder ein Hotel, Wiederaufbau der historischen Mühle: All dies scheiterte an Denkmalschutz, Zuwegung, Kosten.
Als vor zweieinhalb Jahren ein neuer Eigentümer auf den Plan trat, der zudem in Meerbusch wohnt und bereits in Osterath großzügig investiert hat, war die Erleichterung groß. Peter Soliman versprach, mit Fingerspitzengefühl die historische Substanz zu wahren. Er räumte die halb verfallene Remise auf, sanierte die Immunitätsmauer und gab dem rosa Teehäuschen einen neuen Anstrich – alles auf eigene Kosten. Und er machte Zukunftspläne: für eine Dependance der Internationalen Schule am Rhein in Neuss, dessen Eigentümer er ebenfalls ist.
„Der Charme dieses Gedankens ist, dass das Gelände lebt und von der zukünftigen Generation erfahren wird“, erklärte er bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins Haus Meer. Der Verein, der sich um die Pflege des Gartendenkmals gekümmert und in neue Gewächse investiert hat, wollte wissen, wie es weitergeht. Soliman sagte, er habe gekauft, ohne eine konkrete Nutzung im Auge zu haben und sei noch flexibel. Dann habe er den Schulgedanken entwickelt und sei damit bei der Denkmalbehörde vorstellig geworden.
Dem Investor schwebt eine kleine, temporäre Gastronomie vor
Diese habe ihn informiert, dass er nur auf dem Grundstück des früheren Schlosses bauen dürfe. „Als ich drei Monate später mit konkreten Plänen kam, wurde mir vom zuständigen Sachbearbeiter Martin Vollmer-König mitgeteilt, dass meine Pläne den Grundriss der ehemaligen Klosterkirche um zwei bis drei Meter überlagern und daher nicht genehmigungsfähig seien.“ Aber auch das Schloss habe über die Klosterkirche hinausgeragt. Eine geringfügige Verschiebung des neuen Baus sei nicht möglich, weil die Sichtachsen des Gartendenkmals beeinträchtigt würden. Also wieder nichts? Die Frage blieb offen, zumal der Investor mit der Beantragung des B-Plans kein weiteres Geld in den Sand setzen will.
Vereinsmitglied Michael Hündgen, selbst im Denkmalschutz tätig, berichtete, dass er erfahren habe, dass bei einer Restaurierung der Remise und einer Einbindung in das Nutzungskonzept schneller eine Genehmigung für die Gesamtmaßnahme erfolgen werde. Denn die Remise ist der einzige Bestandteil auf dem Gelände, der von der geschichtlichen Bausubstanz noch erhalten sei (außer dem Gutshof, der einem anderen Eigentümer gehört).