Beratung in Meerbusch Positives Denken in schwieriger Zeit

Strümp · Shahrzad Siebert führt in Strümp eine Praxis für Psychologische Beratung. Während der Corona-Pandemie kommen verstärkt auch Menschen zu ihr, denen der Alltag im Lockdown zusetzt. Auch eine Online-Beratung ist möglich.

Shahrzad Siebert hat ihre Praxis in Strümp.

Foto: Angelika Kirchholtes

„Wie man bei Stress, etwa einem Unfall, am besten mit der Situation umgeht, kann man trainieren“, sagt Shahrzad Siebert, die vor kurzem in Strümp eine Praxis für Psychologische Beratung und Coaching eröffnet hat. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie kommen verstärkt Menschen zu ihr, die mit ihrem Alltag im Lockdown nicht zurecht kommen.

„Da sind zum Beispiel junge Leute, die jetzt wieder bei den Eltern einziehen und sich erneut an die dort bestehenden Regeln halten müssen und deshalb weniger selbstständig sein können“, erklärt sie. Die Auslandsreise entfällt, das Studium läuft nur online. Eine andere Gruppe sind Menschen, die ihren Alltag mit Homeoffice und Homeschooling nicht auf die Reihe bekommen. Dafür bietet Siebert Resilienztraining an. Es bearbeitet die Widerstandskraft gegen Widrigkeiten im Leben und versucht, in positives Denken umzulenken. „Ich gebe Tipps, wie man sich im Lockdown eine Tagesstruktur geben und die Kinder motivieren kann, wie man trotz Beschränkungen ein gutes Leben führen kann und die Ehepartner sich respektvoll behandeln“, erklärt Siebert, die aus dem Iran stammt und seit mehr als 30 Jahren in Deutschland lebt. Sie erklärt, wie groß der Einfluss der Pandemie auf den Alltag ist: „Die Menschen haben Angst, weil das Virus unsichtbar ist. Das macht sie aggressiv“, sagt sie. „Leider kann ich wegen der Coronaregeln zurzeit immer nur eine Person persönlich betreuen“, informiert sie. Zwar sei sie bereits geimpft, da sie auch noch Teilzeit in einem Kölner Krankenhaus arbeitet, aber die Regeln gelten für alle.

Sie hat gute Erfahrungen mit Online-Beratungen gemacht. „Das geht auch gut in der Gruppe. Da kommen dann Menschen aus verschiedenen Lebenswirklichkeiten auf dem Bildschirm zusammen, die gegenseitig von ihren Erfahrungen und Problemen berichten und die anderen befruchten.“

Ein 30-minütiges Erstgespräch
ist kostenlos

Neben dem Resilienztraining ist ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit die Paarberatung, sagt Siebert, die mittlerweile in zweiter Ehe mit Mann und drei erwachsenen Kindern zusammenlebt. Coaching sei kein geschützter Berufsbegriff, erklärt sie. Daher hat die 50-Jährige neben einem BWL-Studium eine Ausbildung zum Personal Coaching und zur Resilienz-Trainerin gemacht sowie Zusatzqualifikationen in Mediation, Kunsttherapie und Familienaufstellung erworben. „Das Problem ist nicht das Problem, sondern die Sichtweise auf das Problem“, ist ihr Credo. Sie versuche, die wahren Ursachen für Verhaltensweisen zu ergründen, Lösungen zu finden, das Selbstvertrauen der Menschen zu stärken und konkrete Handlungsoptionen zu entwickeln. „Ich will Mutmacher sein“, unterstreicht Siebert.

Da das Coaching nicht als Therapie von den Krankenkassen anerkannt und bezahlt oder bezuschusst wird, muss der Klient für die Beratung selber zahlen und sich so etwas Gutes tun. Ein 30-minütiges Erstgespräch ist kostenlos. Und wer eine Hartz IV-Bescheinigung mitbringt, wird von Siebert pro Bono beraten.