Sozialarbeiter in der Schule
Bund finanziert drei Fachkräfte. Sie sollen Schüler gezielt unterstützen.
Meerbusch. Zwei Stellen, drei Menschen: Anfang der Woche haben drei Schulsozialarbeiter ihre Arbeit in Meerbusch aufgenommen. Die Vollzeit-und die zwei Halbtagskräfte werden im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets aus Bundesmitteln finanziert.
Nachdem es an der Maria-Montessori-Gesamtschule und am Mataré bereits Schulsozialarbeiter gibt, werden die neuen Kräfte am Meerbusch-Gymnasium, an der Realschule, der Hauptschule und der Raphaelschule eingesetzt. Das teilte Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage den Politikern im jüngsten Schulaussschuss mit.
Dass alle Posten von Frauen besetzt werden, empfand Michael Bertholdt (FDP) als Manko („Ein männlicher Part wäre an der ein oder anderen Stelle gut“), doch der Einstellungsprozess war laut Mielke nicht zu beeinflussen: Das Technologiezentrum Glehn hat die kreisweit 26 Sozialarbeiter verteilt.
Jetzt kann in Meerbusch in allen weiterführenden Schulen Sozialarbeit stattfinden. Eng verknüpft mit dem Jugendamt und dem Allgemeinen Sozialen Dienst und im Austausch mit den bereits an Gesamtschule und Mataré tätigen Kollegen soll ein Netzwerk entstehen. Im Meerbusch-Gymnasium wird eine Zentrale sein.
Als Ziel der Sozialarbeiter wird etwas sperrig als „arbeitsmarktrechtliche und gesellschaftliche Integration durch Bildung“ formuliert. Zielgruppe sind alle Kinder aller Schulformen, insbesondere solche, die unter Armut leiden, nicht gefördert werden und Unterstützung benötigen.
Gemeint sind auch junge Menschen, die Gewalt, Fremdenfeindlichkeit oder Mobbing erlebt haben. Sie sollen unterstützt, ihnen soll Hilfe vermittelt werden. Ziel ist es, herkunftsbedingte Ungleichheiten auszugleichen und ein „chancengerechtes Aufwachsen“ im Rahmen der Inklusion aktiv zu fördern.
Gruppenangebote soll es ebenso wie Einzelgespräche mit Schülern geben, betont Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage in der Vorlage für den Schulausschuss. Wichtig sei, dass die Sozialarbeiter vom Kollegium als gleichberechtigte Partner betrachtet würden.
Die Sozialverwaltung verspricht sich viel von dem Projekt: „Die Zusammenarbeit der Schulen untereinander und mit außerschulischen Partnern soll verbessert und durch zusätzliche Angebote erweitert werden“, heißt es dort. Auf der Basis der aktuellen Finanzierung bleiben dafür zwei Jahre Zeit — mit einer Option auf Verlängerung.