St. Stephanus: Gestaltung ist dem Ort angemessen
Der Siegerentwurf für die Kennzeichnung der Vorgängerkirchen sieht Markierung mit Sandsteinen vor.
Lank. Für den Lanker Heimatkreis war es eine Premiere: Erstmals wurde ein Architektenwettbewerb ausgerufen. Grund war der Wunsch, die bei archäologischen Grabungen zutage getretenen Grundmauern der romanischen (12. Jahrhundert) sowie der karolingischen (8. bis 10. Jahrhundert) Vorgängerkirchen auf dem Vorplatz von St. Stephanus sichtbar zu machen.
Acht von zehn angeschriebenen Büros reichten Entwürfe ein, drei wurden prämiert. Warum das Preisgericht diese Vorschläge für geeignet und die auf Platz eins gesetzte Gestaltungsidee des Wuppertalers Armin Henne für besonders gelungen hielt, erklärte gestern Thomas Fenner als Leiter der Jury.
„Wir haben es uns nicht leicht gemacht, waren aber letztlich einer Meinung, dass weniger mehr ist.“ Die Gestaltung solle dem Ort angemessen sein und auf subtile, eher schlichte Weise auf die Kirchen vergangener Jahrhunderte hinweisen. „Wir wollten kein großes Brimborium. Es handelt sich hier ja um St. Stephanus in Lank und nicht um den Kölner Dom“, erklärte Fenner.
Diesem Anspruch wurden die Entwürfe der Architekten LHVH aus Köln (1000 Euro für den dritten Platz) und Pier 7 aus Düsseldorf (1500 Euro für den zweiten Platz) gerecht. Am Ende einstimmiger Sieger wurde jedoch Armin Henne, der für seine vorgesehene Gestaltung, die Grundrisse der Gotteshäuser oberirdisch mit verschieden farbigen Sandsteinplatten nachzuzeichnen, großes Lob erhielt.
Fenner: „Mit der Umsetzung von Hennes Entwurf erhält der Kirchvorplatz neuen Auftrieb.“ Der Landschaftsarchitekt aus Wuppertal wird mit 2000 Euro bedacht.
„Die gewachsene Struktur des Kirchhofes soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Es sind keine Abtragungen oder Aufschüttungen vorgesehen, auch das Wegeniveau und die Grünflächen sollen bleiben, wie sie sind“, erläutert Henne.
Den Besuchern würden durch eine einfache Darstellung mit unterschiedlichen Sandsteinen im Boden die Ausmaße der früheren Gotteshäuser sichtbar vor Augen geführt. Informationstafeln würden die Historie erläutern. Die beiden lokalisierten Priestergräber sollen durch ein Efeubeet hervorgehoben werden.
In einem Punkt muss Henne jedoch nachbessern. Hatte er bereits die Parkplätze an der Hauptstraße insofern reduziert, dass er auf dem Reißbrett das Quer- durch Längsparken ersetzte, so ist das Preisgericht der Überzeugung, man könne in diesem Bereich in Zukunft ganz auf Stellplätze verzichten. Fenner: „Das wird Lank verkraften.“
Für den Heimatkreis beginnt jetzt die richtige Arbeit: Die Finanzierung — alles in allem kostet die Umsetzung rund 138 000 Euro — müsse angepackt werden, sagte der Vorsitzende Franz-Josef Radmacher. Man gehe auf Sponsorensuche, auch eine Förderung vom Landschaftsverband, der NRW-Stiftung oder dem Kreis seien denkbar.