Stabile Entwicklung einer prosperierenden Region

Der jüngste gewerbliche Immobilienbericht für den Rhein-Kreis zeichnet eine positives Zukunftsbild.

Rhein-Kreis Neuss. Die Vergangenheit war rosig, die Gegenwart ist gut und auch die Zukunft wird positiv. Jedenfalls dann, wenn man dem aktuellen gewerblichen Immobilienmarktbericht für den Rhein-Kreis Neuss Glauben schenkt, der von dem unabhängigen Marktforschungs- und Beratungsunternehmen BulwienGesa erarbeitet worden ist. Auf der Expo Real in München wurde er erstmals vorgestellt.

Größte Pluspunkte des Rhein-Kreises im Vergleich zu anderen Wirtschaftsregionen sind demnach die gute überregionale Verkehrsanbindung durch das dichte Autobahnnetz, die Nähe zu den Flughäfen Köln und Düsseldorf und der Rhein-Hafen sowie die heterogene Struktur der Wirtschaft. Das trage dazu bei, dass der Rhein-Kreis "eine der prosperierendsten Regionen in Nordrhein-Westfalen" sei.

Dazu trage auch bei, dass die Zahl der im Kreis lebenden Menschen laut der Studie in den nächsten 15 Jahren relativ konstant bleibt. Zwar sei bis 2025 demografiebedingt von einem leichten Rückgang von derzeit 445 000 auf dann 435 000 Einwohner auszugehen, im bundesweiten Vergleich bedeute das jedoch eine "vergleichsweise stabile Entwicklung".

Von den rund 124 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten mehr als ein Viertel (34 000 Menschen) im Produzierenden Gewerbe, die zweitmeisten (23 500) im Groß- und Einzelhandel. Besonders hoch ist die Arbeitsproduktivität im Rhein-Kreis. Der Wert von 73 000 Euro pro Erwerbstätigem und Jahr stelle ein Spitzenergebnis dar. Der bundesweite Durchschnitt beträgt etwa 55 000 Euro.

Der Immobilienbericht weist für den gesamten Rhein-Kreis einen Büroflächenbestand von zusammen etwa 1,25 Millionen Quadratmeter aus. Davon entfallen allein rund 746 000 Quadratmeter auf die Stadt Neuss, gefolgt von Grevenbroich (153 000) und Dormagen (127 000). Als wichtige Büroprojekte in Neuss weist der Bericht etwa den Bau des Ärztehauses an der Drususallee oder das neue Verwaltungsgebäude der Spedition Dachser an der Hochofenstraße aus.

Dennoch sieht der Bericht nicht nur positive Entwicklungen auf dem Markt für gewerbliche Immobilien: So entständen neue Büroflächen künftig nur noch nach Vormietung, für spekulative Neubauten wie in der Vergangenheit gebe es zur Zeit keinen Markt. Generell werde die Nachfrage nach Büroflächen in den kommenden Jahren wegen eines Rückgangs bei der Zahl der Bürobeschäftigten sinken.